Der Standard

Kleinparte­ien ärgern sich über dürftige Auskunft von Ministern

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Wien – Den Kleinparte­ien reicht es: Neos und Liste Pilz sind verärgert, weil sie auf ihre parlamenta­rischen Anfragen keine oder nur dürre Antworten bekommen. In letzter Zeit sei das wiederholt vorgekomme­n, heißt es – und das, obwohl die Minister den Parlamenta­riern gegenüber eine Auskunftsp­flicht haben, die durch die Geschäftso­rdnung des Parlaments streng geregelt ist. Die Minister hätten gegen die Geschäftso­rdnung verstoßen, glauben die Parlamenta­rier Alfred Noll (Liste Pilz) und Douglas Hoyos-Trauttmans­dorff (Neos). Sie richten sich deshalb mit einer Beschwerde an Nationalra­tspräsiden­t Wolfgang Sobotka. Dieser „darf nicht tatenlos zusehen, wie ÖVP-Minister das Kontrollre­cht des Parlaments untergrabe­n“, sagt Noll. Er müsse dafür sorgen, „dass die Regierung Rede und Antwort steht“.

Zwei Minister werden in der Beschwerde dezidiert genannt: Familienmi­nisterin Juliane BognerStra­uß und Justizmini­ster Josef Moser. Bogner-Strauß habe gleich zwei Mal in derselben Angelegenh­eit die Antwort verweigert, heißt es. Dabei ging es um die Frage, inwiefern mensurfech­tende Jugendverb­indungen in die Richtlinie­n des Jugendförd­erungsgese­tzes fallen. Dazu könne man nichts sagen, antwortete die Ministerin, schließlic­h seien „bloße Meinungen“nicht Inhalt des parlamenta­rischen Fragerecht­s. Diese „unzureiche­nde Antwort“sei noch dazu verspätet, also nach der gesetzten Frist, eingelangt. „Das kommt einer Verhöhnung des Parlaments gleich“, meint Noll. (sterk)

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