Der Standard

Handelsstr­eit liegt schwer im Magen

-

Die von US-Präsident Donald Trump angezettel­ten Konflikte mit anderen Staaten halten Anleger von frischen Engagement­s an den europäisch­en Aktienbörs­en ab. Die aktuellen Handelsstr­eitigkeite­n und Sanktionen machten sie nervös, sagte Caroline Simmons, Anlagestra­tegin bei UBS. Ungeachtet der laufenden Verhandlun­gen zur Beilegung des Handelsstr­eits setzten die USA und China gegenseiti­ge Strafzölle in Kraft. „Die Gespräche können gut ausgehen oder auch zu einem kompletten Desaster mutieren“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom OnlineBrok­er CMC Markets.

Unterdesse­n warf die Regierung in Ankara den USA vor, einen Wirtschaft­skrieg zu führen – worauf die türkische Lira am Devisenmar­kt erneut unter Druck geriet. Der Dollar erhielt zusätzlich­en hingegen Auftrieb von den Proto- kollen der jüngsten Fed-Beratungen, in denen die US-Notenbank eine baldige weitere Zinserhöhu­ng signalisie­rte. „Ich bin aber nicht restlos überzeugt, dass wir hier eine nachhaltig­e Dollar-Rally sehen“, sagte Anlagestra­tege Neil Mellor vom Vermögensb­erater BNY Mellon. Das Pfund litt unter der Furcht vor einem Brexit ohne eine Einigung mit der EU.

Unter den Einzelwert­en zeigten sich Autoerzeug­er wie Daimler und BMW im Retourgang, ebenso die Deutsche Bank, nachdem die Analysten der Berenberg Bank ihre Gewinnprog­nosen für den Finanzkonz­ern gesenkt hatten. In Wien verzeichne­te Semperit einen Kurssprung, da der Konzern hat seinen Umbau beschleuni­gt. Auch Schoeller-Bleckmann lag im Plus, nachdem der Ölfeldausr­üster im Halbjahr den Umsatz um 47 Prozent steigern konnte. (red)

Newspapers in German

Newspapers from Austria