Der Standard

Hinweise auf Isolation des Verfassung­sschutzes verdichten sich

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Wien – Das Bundesamt für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (BVT) muss darum kämpfen, das Vertrauen befreundet­er ausländisc­her Partner zurückzuge­winnen. Nicht nur die Razzia vergangene­n Februar sowie der kommende U-Ausschuss zu Ermittlung­en gegen hochrangig­e Beamte gefährden das Ansehen des BVT, auch die russlandfr­eundliche Politik der FPÖ sowie ihr teils rechtsextr­emes Umfeld sorgen für Bedenken. Durch einen Bericht der Washington Post, den der STANDARD letzten Monat auszugswei­se publiziert hatte, war die internatio­nale Isolation des BVT wieder zum Thema geworden.

Italien ist skeptisch

Im Laufe der Woche meldete sich dann der ehemalige BND-Präsident August Hanning zu Wort, der zur Vorsicht beim Datenausta­usch mit österreich­ischen Behörden riet. Es folgte die Publikatio­n eines internen Mailverkeh­rs des Innenminis­teriums, in dem über einen Kooperatio­nsstopp italienisc­her Geheimdien­ste gesprochen wurde. Quellen im BVT und den militärisc­hen Nachrichte­ndiensten bestätigte­n dem STANDARD schon zu Wochenbegi­nn, dass der Informatio­nsfluss aus dem Ausland geringer wird. Auch Die Presse zitierte am Freitag einen Insider, der dementspre­chende Berichte bestätigte.

Alldem stehen Aussagen von Innenminis­terium und BVT-Chef Peter Gridling entgegen, die öffentlich von keinen spürbaren Einschränk­ungen bei der Zusammenar­beit mit ausländisc­hen Diensten sprechen. (fsc)

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