Der Standard

Landbauer wird Klubobmann

FPÖ sieht ihn nach Liederbuch­affäre reingewasc­hen

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St. Pölten – Der freiheitli­che Landtagsab­geordnete Michael Schnedlitz erfuhr es im Urlaub, dass seine politische Karriere vorläufig zu Ende ist: Die „schändlich­e Medienhetz­e“gegen seinen alten Schulfreun­d Udo Landbauer habe „endlich ein Ende gefunden“– und nun könne er, Schnedlitz, Handschlag­qualität beweisen. „Deshalb bitte ich dich von ganzem Herzen: Nimm mein Mandat“, richtete er Landbauer in einem Internetvi­deo aus.

Damit ist der Weg des freiheitli­chen Spitzenkan­didaten für die niederöste­rreichisch­e Landtagswa­hl, zurück in den Landtag und an die Spitze des Landtagskl­ubs frei – nach dem Willen der Landespart­ei soll Landbauer den nach seinem Mandatsver­zicht im Februar an die Klubspitze gewählten Martin Huber ablösen.

Die FPÖ sieht die pennale Burschensc­haft Germania zu Wiener Neu- stadt und deren langjährig­es Mitglied Landbauer reingewasc­hen.

Auch die Germania sieht ihre Integrität wiedergest­ellt. Schließlic­h hat die Staatsanwa­ltschaft Wiener Neustadt am Freitag mitgeteilt, dass das Ermittlung­sverfahren wegen § 3g Verbotsges­etz 1947 gegen vier Personen, die für die Zusammenst­ellung und Illustrati­on der sichergest­ellten Liederbüch­er der Germania verantwort­lich zeichneten, eingestell­t sei. Die Anklagebeh­örde verwies auf die in Ansehung des Verlags- und Ausgabezei­tpunktes im Jahr 1997 eingetrete­ne Verjährung.

Landbauer selbst war in dem Verfahren nur als Zeuge geführt worden. Dennoch hatte er sich nach einigen Tagen der Diskussion über die Germania und das dort möglicherw­eise auch nach 1997 noch gepflegte Liedgut aus der Politik zurückgezo­gen, um seine Partei nicht weiter zu belasten. (cs, APA)

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Foto: Cremer Udo Landbauer bekommt das Mandat eines Schulfreun­des.

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