Red-Bull-Duell
Meister in der Europa League gegen Schwester – Rapid trifft Villarreal, Spartak Moskau, Glasgow Rangers
Nach verpasster Teilnahme an der Champions League trifft Salzburg nun in der Europa League auf den Fußballbruder RB Leipzig.
Monaco/Wien – Fußballmeister Red Bull Salzburg, der die Teilnahme an der Champions League erst zum elften Mal verpasst hat, will laut Trainer Marco Rose daran arbeiten, „dass der Schmerz ganz weg ist“. Mit einem Heimsieg am Sonntag in der Bundesliga gegen die Admira wäre man freilich noch nicht austherapiert. Die Auslosung der Europa League Freitagmittag im fernen Monaco trug aber dann doch zur Schmerzlinderung bei. Salzburg trifft auf den großen Bruder oder auch die kleine Schwester RasenBallsport Leipzig – das ist echt komisch.
Dietrich Mateschitz wird verlieren und gewinnen, im Idealfall zweimal aufsteigen, im Horrorszenario doppelt scheitern. Celtic Glasgow und Rosenborg Trondheim ergänzen die Gruppe B. Der europäische Verband Uefa hat übrigens keine Bedenken. „Beide Teams sind für den Wettbewerb zugelassen worden. Alle Kriterien wurden erfüllt“, sagte Wettbe- werbsdirektor Giorgio Marchetti. Seit 2015 sind die Salzburger ein formell von Red Bull unabhängiger Verein, bei dem Mateschitz nur als Hauptsponsor fungiert.
Rose sagte: „Leipzig geht seinen Weg, wir gehen unseren Weg.“Natürlich würden die Klubs einige Dinge verbinden. „Da geht es aber hauptsächlich um die Spielidee.“ So nebenbei wurde der Südkoreaner Hwang Hee-chan für ein Jahr an den Hamburger SV verliehen.
Für Rapid ist die Europa League ein Segen. Das fußballerisch mäßige 1:2 bei Steaua Bukarest hat gereicht, muss nicht groß thematisiert werden. Am Sonntag bei Sturm Graz dürfte eine derartige Leistung freilich nicht reichen. In Gruppe G wurden Villarreal, Spartak Moskau und die Glasgow Rangers zugeteilt, ein äußerst schwieriges Unterfangen, aber was ist bei Rapid schon unkompliziert.
Die Gruppe sei „nicht nur touristisch interessant, sondern auch sportlich“, sagte Trainer Goran Djuricin. Besonders glücklich war der 43-Jährige über die bevorstehende Dienstreise in den Ibrox Park, die Heimstätte der Rangers. Auch Kapitän Stefan Schwab blickt dem Glasgow-Trip erwartungsvoll entgegen. „Cool. Wir freuen uns, in diesem Stadion einlaufen zu dürfen.“
Villarreal aus Spanien, wegen der Vereinsfarben und nach einem Song der Beatles „Submarino Amarillo“(gelbes U-Boot) genannt, ist Favorit. Schwab: „Eine anspruchsvolle, ganz schwere Gruppe. Aber ich glaube, es ist etwas möglich.“Erster Spieltag ist der 20. September, Rapid startet daheim gegen Spartak, Salzburg tritt in Leipzig an. (red)