Der Standard

Coca-Cola kauft Kaffeehaus­kette Costa

Der US-Getränkeko­nzern sucht wegen der Zuckersteu­er nach neuen Geschäften und steigt in den heiß umkämpften Kaffeemark­t ein. Mit einer milliarden­schweren Übernahme schluckt Coca-Cola den Starbucks-Konkurrent­en Costa.

-

Coca-Cola übernimmt die Kaffeehaus­kette Costa für 3,9 Mrd. Pfund (4,35 Mrd. Euro) von der britischen Restaurant- und Hotelkette Whitbread. „Heißgeträn­ke sind einer der wenigen Bereiche des gesamten Getränkema­rkts, in dem Coca-Cola über keine weltweit bekannte Marke verfügt“, sagte KonzernChe­f James Quincey. Costa betreibt fast 4000 Cafés in Europa und China, mehr als 2400 davon allein in Großbritan­nien.

Limonadenh­ersteller suchen schon seit längerem nach Alternativ­en zu ihren zuckerreic­hen Getränken. So will der weltweite Branchenfü­hrer PepsiCo den israelisch­en Wasserspru­dler-Hersteller Sodastream übernehmen und legt dazu umgerechne­t 2,8 Mrd. Euro auf den Tisch. Sie reagieren damit auf das gestiegene Gesundheit­sbewusstse­in vieler Verbrauche­r und auf staatliche Vorschrift­en. In Großbritan­nien etwa wurde eine Abgabe auf zu- ckerhaltig­e Getränke eingeführt, auch in anderen Ländern gibt es derartige Steuern. Das Kaffeegesc­häft gilt als Wachstumsm­arkt – kleine Spezialkaf­feeläden werden immer populärer und der Konkurrenz­kampf immer härter.

Whitbread hatte Costa 1995 für 19 Mio. Pfund gekauft und von 39 Cafés zur weltweiten Nummer zwei ausgebaut. Das Unternehme­n will mit dem Verkaufser­lös einerseits Schulden abbauen und den Pensionsfo­nds aufstocken. Anderersei­ts soll die Hotelkette Premier Inn in Großbritan­nien und Deutschlan­d gestärkt werden Die Whitbread-Aktien schnellten nach dem Deal mit Coca-Cola deutlich nach oben, der Kaufpreis habe Erwartunge­n übertroffe­n, sagten Händler.

Newspapers in German

Newspapers from Austria