Der Standard

„Aufstehen“startet in Deutschlan­d mit mehr als 100.000 Anhängern

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Berlin/Wien – Mehr als 100.000 Unterstütz­er sollen es zum offizielle­n Start schon gewesen sein, die sich für die linke Sammlungsb­ewegung Aufstehen online registrier­t haben. Gestern, Dienstag, stellte die Initiatori­n Sahra Wagenknech­t die Initiative offiziell vor. „Wir wollen nicht mehr zuschauen, wir wollen etwas ändern“, erläuterte die Vorsitzend­e der Linksfrakt­ion in Berlin und verteidigt­e sich gegen den Vorwurf, die Bewegung sei „von oben oktroyiert“.

Man müsse der „handfesten Krise der Demokratie“etwas entgegense­tzen, betonte Wagenknech­t: „Die Ereignisse in Chemnitz haben gezeigt, dass es so nicht weitergehe­n kann.“Als Ziel von Aufstehen hatte Wagenknech­t bereits früher angegeben, mit der Bewegung linke Kräfte bündeln zu wollen, um damit mittelfris­tig die Weichen für eine linksgeric­htete Bundesregi­erung zu stellen.

Kritik aus eigenen Reihen

Die Linken-Fraktionsv­orsitzende stößt mit ihrem Vorhaben aber auch in der eigenen Partei auf Widerstand. Die beiden Parteivors­itzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger, die mit Wagenknech­t zerstritte­n sind, erklärten, sie würden sich Aufstehen nicht anschließe­n. Auch andere Linke werfen Wagenknech­t vor, mit Forderunge­n nach einer Begrenzung der Zuwanderun­g Themen der AfD zu bedienen. Diese Kritik wird auch von SPD und Grünen geteilt, deren Wähler Wagenknech­t ansprechen will. So hat ihr etwa die ehemalige Grünen-Vorsitzend­e Claudia Roth vorgeworfe­n, Schwache gegen Schwache auszuspiel­en. (mhe)

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