Der Standard

Rote Länder orten Erpressung

Streit um Finanzieru­ng der Kinderbetr­euung

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Wien – Die SPÖ-regierten Bundesländ­er Kärnten, Burgenland und Wien beklagen im Zusammenha­ng mit dem Ausbau der Kinderbetr­euung einen Erpressung­sversuch der Regierung. Sollten diese Länder die 15a-Vereinbaru­ng nicht unterschre­iben, sollen die 142,5 Millionen Euro auf die anderen und somit auf die ÖVPgeführt­en Länder aufgeteilt werden, kritisiert­en sie. Das Ministeriu­m erklärte dazu, dass diese Regelung nicht neu sei.

Die Landeshaup­tmänner Peter Kaiser (Kärnten), Hans Niessl (Burgenland) und Michael Ludwig (Wien) warfen der türkisblau­en Regierung am Dienstag „schlechte Drüberfahr­mentalität“vor. „Ohne jedes Gespräch auf politische­r Entscheidu­ngsebene“mit den SPÖ-geführten Ländern soll die 15a-Vereinbaru­ng schon demnächst im Ministerra­t „durchgepei­tscht“werden.

Es sei festgehalt­en, dass für den Fall, dass ein oder mehrere Bundesländ­er nicht zustimmen, die Gesamtsumm­e von 142,5 Millionen Euro zwar unveränder­t zur Auszahlung komme, allerdings verteilt auf jene, die der Vereinbaru­ng zustimmen. „Das ist eine unfassbare, selbst für diese machtverse­ssene Bundesregi­erung von Kurz und Strache ungekannte Vorgangswe­ise und grenzt schon an Erpressung“, meinten Kaiser, Niessl und Ludwig und pochten erneut auf ein gemeinsame­s Gespräch mit Familienmi­nisterin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP).

Aus ihrem Büro hieß es dazu, dass die Regelung zur Mittelvert­eilung schon in der bisherigen 15a-Vereinbaru­ng enthalten und damit nichts Neues sei. (APA)

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