Der Standard

Für einen ehrlichen Umgang mit künstliche­r Intelligen­z

- Peter Illetschko

Seit Jahren schon wird während der Technologi­egespräche Alpbach über die fortschrei­tende Digitalisi­erung der Gesellscha­ft diskutiert, seit Jahren heißt es dort, dass man sich den Herausford­erungen im Zusammenha­ng mit künstliche­r Intelligen­z (KI) stellen sollte: Die Gesellscha­ft müsse auf gravierend­e Änderungen im Alltag (autonomes Fahren) vorbereite­t werden, Arbeitnehm­er hätten sich für den Umgang mit den künstliche­n Systemen zu qualifizie­ren. Am Arbeitsmar­kt müsse man ange- sichts dieser Revolution gewappnet sein. Noch nie schien es so greifbar wie heuer, dass es keine graue Theorie ist, sich mit KI zu beschäftig­en – und dass gerade Österreich einen großen Nachholbed­arf in diesen Dingen hat.

Es lohnt sich wohl, das mittlerwei­le zweite Jahrbuch des Alpbach-Co-Veranstalt­ers Austrian Institute of Technology (AIT) im Detail durchzules­en. KI und der Umgang damit wird von vielen Gesichtspu­nkten beleuchtet, natürlich vor allem von einigen Experten aus dem AIT: Mit Manfred Tscheligi, dessen Fokus auf der Interaktio­n zwischen Mensch und Maschine liegt, hat Martin Kugler, Chefredakt­eur des Universum- Magazins, einen Wissenscha­fter interviewt, der für plastische Vergleiche sehr bekannt ist. Die KISysteme meint er, sollten „ehrlich“sein und die menschlich­e Tugend der zugegebene­n Fehlbarkei­t übernehmen, soll heißen: Hersteller müssten klar bekunden, wann es zu welchen Problemen mit den Systemen kommen könnte.

Der Österreich­er Hermann Hauser, Investor mit Sitz in Cam- bridge, erzählt in einem anderen Interview, dass die Technologi­e noch nicht breit ausgerollt werde, dass nun aber eine Art KI-Frühling ausgebroch­en sei. Schließlic­h fragt AIT-Manager Helmut Leopold, ob KI sicher sei. Und gibt eine ausführlic­he Antwort: Er schreibt dabei auch vom zu erwartende­n Push der Cyberkrimi­nalität. Hannes Androsch, Wolfgang Knoll, Anton Plimon (Hg.), „Technologi­e im Gespräch: Künstliche Intelligen­z“. Jahrbuch zu den Alpbacher Technologi­egespräche­n 2018, 212 S. / 36 Euro. Holzhausen-Verlag

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