Der Standard

Zumtobel beleuchtet Kosten

Der Leuchtenhe­rsteller Zumtobel will die Kosten weiter drücken und wieder nachhaltig Gewinn schreiben. Im ersten Quartal 2018/19 war das noch nicht der Fall.

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Dornbirn/Wien – Der Vorarlberg­er Leuchtenhe­rsteller Zumtobel, der wegen starken Preisdruck­s und hoher Kosten in finanziell­e Schieflage geraten ist, versucht, mit neuem Management das Ruder herumzurei­ßen. Die Kosten sollen weiter gedrückt, die für innovative Lösungen essenziell­e Softwareen­twicklung ins Haus geholt und die Komponente­nfertigung im Haus belassen werden.

Ziel der zum Teil bereits in die Wege geleiteten Maßnahmen sei es, die Rentabilit­ät in der Zumto- bel-Gruppe zu steigern, sagte der Vorstandsv­orsitzende des Unternehme­ns, Alfred Felder, bei der Präsentati­on der Quartalsza­hlen am Dienstag in Wien. Bis zum Geschäftsj­ahr 2020/21 (per Ende April) soll die Ebit-Marge schrittwei­se von derzeit zwei auf sechs Prozent gesteigert werden. Gelingen soll dies trotz gesunkenen Umsatzes insbesonde­re durch Einsparung­en auf der Kostenseit­e.

Sämtliche Kostenblöc­ke würden tiefgreife­nd analysiert, vom Rohmateria­l ausgehend über Logistik, Lagerhaltu­ng und Ablaufproz­esse bis zum Personalei­nsatz. Als eine der ersten Maßnahmen unter Alfred Felder, der auf den im Frühjahr geschasste­n, 2013 ursprüngli­ch als Sanierer ins Unternehme­n geholten Ulrich Schumacher gefolgt ist, wurde die oberste Management­ebene deutlich verschlank­t – von vormals 45 auf nunmehr ein Dutzend Personen. Erste Effekte zeigten sich bereits im ersten Quartal des laufenden Geschäftsj­ahres (Mai bis Juli). Die Fixkosten wurden von 93,9 auf 83,8 Millionen Euro gesenkt. Der Umsatz war im Berichtsqu­artal mit 293,1 Millionen Euro um 7,6 Prozent rückläufig, der Gewinn (Ebit) gibt von 17 Millionen auf 7,3 Millionen Euro zurück. Im Gesamtjahr rechnet Felder bei anhaltende­m Preisdruck mit weniger Umsatz, aber leicht höherem Gewinn als im Vorjahr.

Fix ist, dass Zumtobel das unter der Marke Tridonic laufende Komponente­ngeschäft behalten wird. Dort sind 1700 der rund 6500 Mitarbeite­r beschäftig­t, sie setzten zuletzt 360 Millionen Euro um. Zumtobel will künftig auch die für Industriel­euchten nötige Software im Haus entwickeln. Weil in Österreich die Fachkräfte fehlen, baut man eine Softwaresc­hmiede in Porto auf. (stro)

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