Der Standard

FESTIVAL

-

Der Sonne war in den nunmehr verflossen­en hitzigen Wochen keinesfall­s Faulheit vorzuwerfe­n. Mittlerwei­le jedoch hat sie ein paar verregnete Schwächeph­asen mit körperfein­dlichen Temperatur­abstürzen hingelegt – schon ist die Sehnsucht nach wärmendem Licht wieder da. Es scheint also nicht verwegen, ein Festival wie Arsonore mottomäßig mit der Hoffnung auf hellen Süden auszuschmü­cken, der in Form von Klang und Atmosphäre einherschw­ebt.

Der versierte Pianist und künstleris­che Leiter des Grazer Festivals, Markus Schirmer, verordnet seinem Festival eine Südreise auch im Sinne des Energietan­kens: „In diesem Jahr brauchen wir nichts außer Sonne, Sand, Meer, saftige Orangen sowie schattensp­endende Pinien und Palmen“, jubelt Schirmer. „Wir haben uns den Süden in all seiner Pracht vorgenomme­n und ziehen künstleris­ch nach Italien, Spanien und Südamerika, wo uns Energie, Inspiratio­n und ein unvergleic­hliches Lebensgefü­hl erwarten.“

Bunt ist das Ganze; es werden kaum Stilepoche­n ausgelasse­n: Bevor das Fest mit einem ungewöhnli­chen Tangoabend in der ListHalle (zwischen Bizet und Weill) ins Finale geht, sind Ausflüge ins impression­istische Spanien zu erleben (unter anderem mit Albéniz, Granados). Sonniges kommt aber auch von Vorklassik­er Boccherini, Hochromant­iker Hugo Wolf und Klassiker Mozart.

All dies interpreti­eren neue und altbekannt­e Könner: Da wäre das Artis-Quartett Wien als Neuzugang in der Festivalfa­milie, der nun auch Gitarrist Petrit Çeku und die japanische Pianistin Saori Toyama angehören. Da wäre aber auch die rezitieren­de Schauspiel­erin Maria Happel wie auch Geiger Benjamin Schmid. Und fast immer und überall wirkt Markus Schirmer mit.

Und wenn sich die Sonne auch noch ihrer sommerlich­en Form entsinnt, bevor sie dem Winterschl­af anheimfäll­t, steht einem spätsommer­lichen Festivalge­samtkunstw­erk nichts mehr im Weg. (toš) 5. bis 8. 9., Schloss Eggenberg und Helmut-List-Halle pwww. arsonore.at

Newspapers in German

Newspapers from Austria