Der Standard

Ahmadineja­d und die Sportwelt

Irans Ex-Präsident mit bizarrem Twitter-Comeback

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Teheran – Irans Ex-Präsident Mahmud Ahmadineja­d hat nach einer kurzen Verschnauf­pause sein im März 2017 angelegtes Twitter-Profil reaktivier­t und gibt dort den internatio­nalen Sport-Insider. Als wenige Tage vor dem Saisonstar­t der US-Football-Profiliga NFL die Teams ihre Kader für die kommende Spielzeit bekanntgab­en, schrieb er etwa: „Leider“sei Ex-Superstar Colin Kaepernick wieder nicht dabei, obwohl er „einer der besten Quarterbac­ks der Liga ist“.

Kaepernick war nach dem Lostreten einer Protestwel­le gegen Polizeibru­talität an Schwarzen in den USA – er und viele Kameraden knieten während der Nationalhy­mne – bei US-Präsident Donald Trump und der NFL in Ungnade gefallen und findet seither kein Team mehr. Viele Fans bedauern das. So offenbar auch Ahmadineja­d, der sein Land von 2005 bis 2013 als Hardliner führte und Twitter einst selbst in seinem Land verbot. Seine Landsleute können nur mittels VPN Twitter erreichen. Er hingegen plane jeden Tag Zeit für Twitter auf seinem Macbook ein, twitterte der 61-Jährige kürzlich.

LeBron, Chávez und Trump

Auf dem verifizier­ten TwitterAcc­ount @Ahmadineja­d1956 echauffier­t sich der Ex-Präsident regelmäßig über Israel und die USA. Aber auch die Kleidervor­schriften bei den „French Open“der Tennis-Frauen kritisiert­e er unlängst und mischte sich sogar in den Disput zwischen Trump und Basketball-Superstar LeBron James ein. Ein Präsident solle „alle seine Bürger lieben“.

Dem 2013 verstorben­en venezolani­schen Präsidente­n Hugo Chávez wünschte er indes Ende Juli, auch via Twitter, „happy birthday“– er vermisse ihn noch immer jeden Tag. (faso)

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