Für und wider regionale Produkte
Regional ist kein Qualitätsmerkmal, so emotional positiv aufgeladen örtliche Nähe auch sein mag. Weder löse es alle Probleme, noch reiche es an die Standards biologischen Anbaus heran, gibt Martina Hörmer, Chefin der Biomarke Ja! Natürlich der Rewe, zu bedenken. Auch für Franz Sinabell, Experte des Wifo, ist Regionalität kein Garant für höhere Qualität: Die entsprechenden Standards seien in der EU einheitlich.
Ebenso wenig kann ihn das Argument der kürzeren Transportwege überzeugen. Riesencontainer aus Australien seien nicht selten effizienter als teure, energieaufwendige Glashäuser und Lager im eigenen Land.
Generell wird der Anteil der Logistik in der CO -Bilanz von 2 Lebensmitteln oft überschätzt. Bioexperte Wilfried Oschischnig beziffert sie mit maximal acht Prozent – das ist weit weniger, als Spritzmittel beisteuern. Das führe etwa dazu, dass eine Bio-Freilandgurke aus Spanien eine bessere Bilanz vorweise als eine konventionelle Gurke aus dem Wiener Glashaus.
Sehr große Geschmacksvielfalt bietet die Selbstversorgung nicht. Abgesehen von Rohstoffen, die klimabedingt nicht oder nur in geringen Mengen in Österreich gedeihen: Eier, Butter, Öle, Fette, Gemüse, Obst – die Liste der Lebensmittel, die importiert werden müssen, lasse sich beliebig erweitern, sagt Katharina Koßdorff, Chefin des Verbands der Lebensmittelindustrie. Bei Getreide diene das Gros als Futtermittel, nur