Der Standard

Bannon adelt Salvini als „globalen politische­n Chef“

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Rom – Steve Bannon war gerade in der Gegend – in Venedig, um genau zu sein. Beim Filmfestiv­al der Lagunensta­dt setzte er sich noch inkognito in einen Dokumentar­film, einen, der ihn selbst zum Hauptdarst­eller hatte. Die Netflixpro­duktion American Dharma von US-Regisseur Errol Morris lief außer Konkurrenz. Danach nutzte er die Gelegenhei­t für ein weiteres Interview. In der Tageszeitu­ng Il Messaggero (Montagsaus­gabe) lobte Bannon Italiens Innenminis­ter und Lega-Chef Matteo Salvini „als globalen politische­n Chef“. Italien sei mit seiner neuen Regierung aus der rechten Lega und der Fünf-Sterne-Bewegung ein politische­s Zentrum und ein Labor, so Bannon.

Populistis­che EU-Fraktion

Salvini hat sich der von Bannon gegründete­n Bewegung The Movement angeschlos­sen, die Europas Rechte einen und bei der Europawahl 2019 zum Triumph führen soll. Ende Juli lancierte Bannon – inzwischen öffentlich zerstritte­n mit Trump – den Plan für eine Art Zentrale der europäisch­en Rechten. Ziel ist die Bildung einer geeinten populistis­chen Fraktion im EU-Parlament. Die populistis­chen Chefs sollen sich vor den EU-Gipfeln treffen, um gemeinsame Positionen zu ergreifen, forderte Bannon. Sein Plan sei aber, alle Populisten der Welt zu vereinen: von Europa bis zu den USA, Südamerika, Israel, Indien, Pakistan und Japan. Ziel sei, die Menschen zu vertreten, die von den Führungsel­iten verlassen worden seien. Ein Meilenstei­n könnte der Wahlsieg bei den EU-Parlaments­wahlen sein, so Bannon. (red)

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