Der Standard

Wie Herbert Kickl Abgeordnet­e verhöhnte

Innenminis­ter zeigte Unmut über die Sondersitz­ung

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Wien – Dass Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) mit der Sondersitz­ung zum Bundesamt für Verfassung­sschutz (BVT) am vergangene­n Freitag keine Freude hatte, ist aus Sicht des Ressortche­fs nachvollzi­ehbar. Zum dritten Mal kam der Nationalra­t dem Verlangen der Opposition eines außerorden­tlichen Plenums zur Causa prima nach, auch der Untersuchu­ngsausschu­ss zum Thema ist in der Vorwoche gestartet.

Doch selten hat ein Minister seine Abneigung während einer Sitzung so deutlich gezeigt. Auf Twitter kursieren Clips, die Kickl zeigen, während Abgeordnet­e der Opposition sprechen: Einmal gähnte er demonstrat­iv, ein anderes Mal rollte er übertriebe­n die Augen, und schließlic­h zog er ihre Aussagen mit Gesten ins Lächerlich­e. Respektlos befinden die User.

Kickls Glück: Die Minister sitzen mit dem Rücken zum Nationalra­tspräsidiu­m, so hat keiner der Vorsitzfüh­renden die Gesten gesehen. Ansonsten hätte der Innenminis­ter einen Ordnungsru­f kassieren können, sagt Wolfgang Zinggl von der Liste Pilz. Zinggl ist Teil einer parlamenta­rischen Arbeitsgru­ppe, die Verhaltens­regeln für Mandatare ausarbeite­n soll. Derartige nonverbale Entgleisun­gen seien auch jetzt schon in der Geschäftso­rdnung des Parlaments geregelt – für Abgeordnet­e und auch für Minister. Auch ein nachträgli­cher Ordnungsru­f sei möglich – das hätte allerdings ein Mandatar melden müssen. (mte)

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Foto: Screenshot Innenminis­ter Kickls Gesten kursieren im Netz.

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