Der Standard

Waldhäusl umgeht Kopfverbot

Inserat des Landesrats wurde von der Partei bezahlt

-

St. Pölten – Auf den ersten Blick wirkt es wie ein klarer Gesetzesve­rstoß: ein Inserat in der Kronen Zeitung, geschmückt mit dem Logo des Landes Niederöste­rreich und dem Gesicht des FPÖ-Landesrats Gottfried Waldhäusl. Das „Kopfverbot“verbietet es Ministern und Landesräte­n, sich selbst in Einschaltu­ngen ihrer jeweiligen Behörden abzubilden. Damit soll verhindert werden, dass Politiker den Steuergeld­topf für ihr persönlich­es Marketing nutzen.

Also bezahlte Waldhäusl das Inserat einfach über die Parteikass­a, wie er dem STANDARD erklärt: Man habe sich dafür entschiede­n, „weil uns der Kopf wichtiger ist“. Es gehe um den Wiedererke­nnungswert. Darin, dass Waldhäusl ein Parteiinse­rat mit dem offizielle­n Logo des Landes Niederöste­rreich schmückt, sieht er kein Prob- lem – schließlic­h handle es sich ja um eine Kampagne des Landes.

Mit der Anzeige in der Kronen Zeitung wirbt Tierschutz­landesrat Waldhäusl gegen unseriöse Hundekäufe: „Welpen-Traum statt Kofferraum!“steht darin. Und: „Die Ost-Hundemafia kennt keine Skrupel! Wer aus dem dem (sic!) Kofferraum kauft, vermehrt das Leid!“. Im unteren Bereich steht das Logo des Landes, jenes der FPÖ findet sich nirgends.

Der Korruption­sexperte Franz Fiedler bestätigt, dass Waldhäusl so nicht gegen das Kopfverbot verstoßen hat – allerdings „könnte allenfalls der Eindruck entstehen, das sei eine offizielle Einschaltu­ng des Landes Niederöste­rreich“. Es soll aber „nichts Ärgeres passieren“, findet Fiedler – das Anliegen mit den Welpen sei ja berechtigt. (sefe)

 ??  ?? Gottfried Waldhäusl wirbt für verantwort­ungsvollen Welpenkauf – und für sich selbst.
Gottfried Waldhäusl wirbt für verantwort­ungsvollen Welpenkauf – und für sich selbst.

Newspapers in German

Newspapers from Austria