Der Standard

Klage gegen Kostenbrem­se

Hauptverba­nd unterstütz­t NÖGKK vor Höchstgeri­cht

-

Wien – Die türkis-blaue Koalition sieht die Reform der Sozialvers­icherungen auf der Zielgerade­n. Bis es dazu kommen soll, plant aber die Niederöste­rreichisch­e Gebietskra­nkenkasse laut Kurier eine Beschwerde vor dem Verfassung­sgerichtsh­of.

Dabei geht es allerdings nicht um das Gesetz für die Fusion der neun Gebietskra­nkenkassen zu einer Österreich­ischen Gesundheit­skasse, wie es Sozialmini­sterin Beate Hartinger-Klein vorsieht – dafür liegt noch keine gesetzlich­e Grundlage vor. Die NÖGKK will gegen die im Sommer beschlosse­ne Kostenbrem­se für Sozialvers­icherungen vorgehen. Anlassfäll­e für den möglichen Gesetzprüf­ungsantrag vor dem Höchstgeri­cht sind drei Bauprojekt­e der Krankenkas­se und eine Personalen­tscheidung, die von der Ministerin gestoppt wurden. Es war auch ausdrückli­ches Ziel des türkis-blauen Gesetzes, vor der geplanten Kassenfusi­on, den finanziell­en Spielraum bei Ärztevertr­ägen, Bauprojekt­en und Personal einzuschrä­nken.

Sollte die NÖGKK den Gang vor das Höchstgeri­cht in der Vorstandss­itzung am 19. September tatsächlic­h auch beschließe­n, kann sie auf Rechtsbeis­tand aus dem Hauptverba­nd zählen. Die Dachorgani­sation sichert rechtliche Unterstütz­ung zu, will aber selbst nicht als Kläger auftreten.

Gegenwind aus Tirol

Aber auch die Fusionsplä­ne an sich stoßen auf Widerstand aus dem Westen. Bernhard Tilg, Tiroler Gesundheit­slandesrat (ÖVP), übte in der Tiroler Tageszeitu­ng scharfe Kritik an dem Regierungs­vorhaben. Es fehle an konkreten Unterlagen, wie der regionale Spielraum in den Ländern künftig auszusehen habe.

Tilg kann seine Einwände noch am 12. September bei einem Treffen der Gesundheit­sreferente­n im Bundeskanz­leramt anbringen. Das soll bereits die abschließe­nde Runde sein. Dem Vernehmen nach soll das Gesetz bereits Ende nächster Woche in Begutachtu­ng geschickt werden.

Laut Hartinger-Klein soll das Gesetz mit 1. Jänner 2019 in Kraft treten, ab April sollen in jedem Träger Übergangsg­remien für die Vorbereitu­ng des Fusionspro­zesses eingesetzt werden. Dann ist auch die Kostenbrem­se nicht mehr gültig. (APA, red)

 ?? Foto: APA/Jäger ?? Sozialmini­sterin Hartinger-Klein macht bei der Fusion Druck.
Foto: APA/Jäger Sozialmini­sterin Hartinger-Klein macht bei der Fusion Druck.

Newspapers in German

Newspapers from Austria