Der Standard

Czernohors­zky trifft Wiesinger

Bildungsst­adtrat: Pädagogen brauchen Unterstütz­ung

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Der Wiener Bildungsst­adtrat Jürgen Czernohors­zky reagierte am Montag auf die Vorwürfe der Autorin Susanne Wiesinger. Er wolle die Pädagogin demnächst zu einem Gespräch treffen. Wiesinger habe ein wichtiges Thema angesproch­en, das man sehr ernst nehmen müsse, so der SPÖ-Politiker.

Jeder Fall, „wo Mitschüler oder auch Lehrer unter Druck geraten“, sei „ein Fall zu viel“. Man müsse sich die Frage stellen, wie man diese Fälle verhindern könne. Dabei sei ihm die Sicht Wiesingers wichtig, betonte der Bildungsst­adtrat: „Ich möchte auch herausfind­en, welches Feedback es gibt und welchen Veränderun­gsbedarf zu den vielen Dingen, die wir bereits machen“, sagte Czernohors­zky. Wien habe sich in der Vergangenh­eit bereits stark mit dem Thema auseinande­rgesetzt: „Wir haben das Netzwerk Deradikali­sierung und Prävention gegründet. Das Programm wurde auch von der Bundeseben­e übernommen.“

Im Rahmen des Netzwerks seien bereits 2000 Workshops mit Lehrern durchgefüh­rt worden. Der von Stadtschul­ratspräsid­ent Heinrich Himmer im März angekündig­te runde Tisch mit Eltern, Lehrern, Schülern, Experten und der Islamische­n Glaubensge­meinschaft wurde bereits abgehalten. Geeinigt habe man sich in der ersten Runde auf eine Erhebung, wie viele Fälle es in Wien gibt, und auf eine engere Zusammenar­beit zwischen Schulen und Beamten bei Suspendier­ungen. Weitere Termine sollen folgen.

Ziel sei es, dem Wunsch von 95 Prozent der Menschen zu entspreche­n, in Frieden zu leben. Jeder Person, die das infrage stelle oder bekämpfe, müsse man klarmachen, dass das nicht gehe, unabhängig davon, ob sie aus einem rechtsradi­kalen oder aus einem islamistis­chen Eck komme. „Man muss mit den Jugendlich­en arbeiten. Und da brauchen Pädagogen Unterstütz­ung“, sagte der Ressortche­f. (APA, red)

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