Handelsstreit dämpft Hoffnung
Die nachlassende Furcht vor einer direkten Konfrontation der italienischen Regierung mit der EU ermunterte Anleger zum Wiedereinstieg in Europas Aktienmärkte. Der Handelsstreit zwischen den USA und China bremste die Erholung allerdings. Der Leitindex der Mailänder Börse stieg deutlich. Italienische Staatsanleihen waren ebenfalls gefragt, wodurch die Rendite der zehnjährigen Titel auf bis zu 2,74 fielen. Der deutsche Leitindex Dax hatte unterdessen mit der Rückeroberung der 12.000-Punkte-Marke zu ringen.
Kopfschmerzen bereiteten hingegen erneute Drohungen von USPräsident Donald Trump. Er hatte am Wochenende weitere Zölle auf chinesische Waren im Volumen von 267 Milliarden Dollar ins Gespräch gebracht. Offenbar habe das Rekord-Handelsdefizit der USA mit China den Präsidenten in Rage versetzt, sagte Analyst Connor Campbell vom Brokerhaus Spreadex.
Wegen Fusionsspekulationen zählten Banken in Europa zu den Favoriten. Börsianern zufolge profitierten Geldhäuser von Aussagen des Unicredit- Chefs Jean Pierre Mustier. Dieser hatte auf die Frage nach einer möglichen Fusion mit der französischen Société Générale gesagt, sein Haus prüfe strategische Optionen. Auch an der Wiener Börse stützten Bawag und RBI den Leitindex ATX. Eine Kaufempfehlung der Erste Bank-Analysten sorgte bei Porr für Auftrieb.
An der Wall Street war Tesla trotz erratisch wirkender Personalrochaden im Aufwind. Nach Buchhaltungschef Dave Morton, der den Posten nach nur einem Monat räumt, soll laut Bloomberg auch Personalchefin Gaby Toledano Rücktritt eingereicht haben. (red)