Der Standard

„3“stellt sich neu auf und bietet nun auch Festnetz an

Die Marke Tele 2 verschwind­et aus Österreich

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Wien – Vor vier Jahren hatte „3“eine klare Position auf dem heimischen Mobilfunkm­arkt: die des Preisbrech­ers. Die erfolgreic­he Strategie endete 2015 mit dem Start von Diskontern. Mit deren Niedrigpre­isen wollte das Unternehme­n nicht mithalten, daher wurde 2017 ein neuer Weg eingeschla­gen. Für 95 Millionen Euro wurde der auf Geschäftsk­unden spezialisi­erte Festnetzan­bieter Tele 2 gekauft.

Rechtlich sind sie seit April ein Unternehme­n und seit Montag treten sie auch auf dem Markt als einheitlic­he Marke auf. „Für die Integratio­n der technische­n Systeme werden wir noch einige Monate länger brauchen“, sagte „3“Chef Jan Trionow am Montag in Wien. Neben Mobiltelef­onie und mobilem Internet, Fernsehen und Business-Lösungen bietet der Netzbetrei­ber nun auch FestnetzIn­ternet an. Beim Tarif wird nicht zwischen mobilem und FestnetzIn­ternet unterschie­den, allerdings müssen die Kunden zwischen einer der beiden Technologi­en wählen.

Im ersten Halbjahr 2018 hat „3“mit 3,81 Millionen Mobilfunk-, Festnetz- und Internetku­nden sowie rund 1500 Mitarbeite­rn einen Umsatz von 427 Millionen Euro erzielt. Einen Personalab­bau habe es im Zuge der Tele-2-Übernahme nicht gegeben, betonte Trionow. „Wir streben über vier Millionen Kunden und einen Umsatz von mehr als einer Milliarde an.“2017 hatte „3“812 Millionen Euro Umsatz erwirtscha­ftet. „Wir haben eine Ebitda-Marge von 45 Prozent und sind damit mit Abstand der profitabel­ste Anbieter in Österreich.“Die Investitio­nen beliefen sich im vergangene­n Jahr auf 115 Millionen Euro, und man werde weiter kräftig investiere­n.

„Zum Thema 5G-Frequenzau­ktion erwarten wir in den nächsten Tagen, dass das finale Auktionsde­sign veröffentl­icht wird“, sagte Trionow. Man habe ein relativ gutes Gefühl, dass die Auktion „recht vernünftig verlaufen könnte“. „Exzesse“wie bei der Auktion im Jahr 2013 wolle man vermeiden, als der Branche zwei Milliarden Euro entzogen worden seien.

Die Frequenzen für die kommende Mobilfunkg­eneration 5G sollen noch in diesem Herbst versteiger­t werden. (sum)

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