Unterhaltsamer Kampf gegen Monobrauen
„Two Point Hospital“bietet eine tiefgehende Wirtschaftssimulation, die nicht mit Humor spart
Wien – Two Point Hospital ist der inoffizielle Nachfolger der mittlerweile 21 Jahre alten Wirtschaftssimulation Theme Hospital. Bei dem Game baut man einen virtuellen Krankenhauskonzern auf. Patienten werden von schrägen Krankheiten wie „Monobraue“ oder „verbalem Durchfall“geplagt, die es zu heilen gilt, während man die eigenen Finanzen managen muss. Nach und nach treffen mehr Patienten mit weiteren obskuren Leiden ein. Mittels ständiger Optimierung und weiteren Ausbaus wird jeder Kranke versorgt, sodass niemand in den eigenen vier Wänden sterben muss. Auf diesem Wege baut man sich ein Krankenhausimperium auf, das bald das ganze Land versorgt und die schrägsten Krankheiten entdeckt und heilt.
Zugänglich für Anfänger
Two Point Hospital schafft das, was auch schon Theme Hospital vorgemacht hat: eine hochkomplexe Wirtschaftssimulation, die einerseits leicht zugänglich ist und andererseits auch Profis fordert. Der Schwierigkeitsgrad wächst im Zuge der Kampagne zeitgleich mit dem Können des Spielers. Die Herausforderungen werden zwar immer größer, aber überrollen den angehenden Manager nicht. Für all jene, die noch nie virtuelle Krankenhausluft in der Nase hatten, ist das Game auch sehr einsteigerfreundlich gehalten. Ferner punktet das Game auch mit ordentlichem Spielwitz. Einerseits ist dieser durch einen durchaus unter- haltsamen Radiosender geboten, der sich immer wieder während des Spiels meldet, andererseits sind die Krankheiten und Gegenmaßnahmen absolut ulkig. Auch der Spielumfang kann sich sehen lassen. Die Liebe zum Detail rundet das Gesamtpaket zuletzt noch ab.
Weniger gefällt, dass Mehrspieler- und Sandbox-Modus fehlen. Der Text des Spiels ist zwar ins Deutsche übersetzt, für die Durchsagen und den Radiosender werden allerdings Englischkenntnisse vorausgesetzt. Verbesserungs- potenzial gibt es zuletzt noch beim Interface. Einige Komfortfunktionen fehlen. So ist es nicht möglich, Räume zu klonen oder Anpassungen bei mehreren Angestellten gleichzeitig vorzunehmen. Ein Tag-Nacht-Zyklus fehlt, und mehr Diversität bei den unterschiedlichen Arealen wäre wünschenswert gewesen.
Fazit
Two Point Hospital ist eine gelungene Fortsetzung von Theme Hospital, die sich nicht nur an Nostalgiker richtet. Das Spielprinzip ist gut gealtert, auch heute macht es noch Spaß, Patienten mit den verrücktesten Krankheiten zu heilen und dabei gewinnbringend zu arbeiten. Sollten besagte Kritikpunkte ausgeräumt werden, könnte das Game sogar besser werden als der großartige erste Teil. Das Testmuster wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.