Das sind die Nominierten
Rad-WM in Tirol: Drei Bora-Kollegen sollen Teamkapitän Patrick Konrad im Straßenrennen zu einem Spitzenplatz verhelfen
Innsbruck – Bei der Rad-WM in Tirol wird Patrick Konrad Österreichs sechsköpfiges Team im Straßenrennen der Elite am 30. September als Kapitän anführen. Unterstützt von Felix Großschartner, Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger, die im deutschen Bora-Team denselben Arbeitgeber haben wie er, von Georg Preidler (Groupama) und Michael Gogl (Trek) will der Niederösterreicher einen Spitzenplatz erreichen. Dieses Aufgebot gab Österreichs Verband (ÖRV) am Dienstag bekannt.
Hermann Pernsteiner, Stefan Denifl und Riccardo Zoidl, die ebenfalls dem vorläufigen Kader angehörten, hatten das Nachsehen. Preidler und Matthias Brändle werden wenig überraschend das Einzelzeitfahren am 26. September bestreiten.
Der 26-jährige Konrad hat sich die Führungsrolle im schwierigen Straßenrennen mit 258,5 Kilometern Länge und 4670 Höhenmetern durch den siebenten Gesamtrang beim Giro d’Italia sowie weitere Spitzenränge bei WorldTour-Rennen in der zweiten Saisonhälfte verdient. ÖRV-Nationaltrainer Franz Hartl hob Konrads Sieg im Bergklassement der PolenRundfahrt, den 15. Gesamtrang bei der Deutschland-Tour sowie Spitzenplätze bei schweren Rennen in Quebec (5.) und Montreal (9.) hervor. Da habe Konrad „eindrucksvoll bewiesen“, wozu er in der Lage sei, sagte Hartl.
Konrad, der Sohn von WienMarathon-Chef Wolfgang Konrad, der mit seiner Agentur auch in der Organisation der WM mitwirkt, träumt von einem großen Coup. „In Innsbruck auf dem Podium zu stehen wäre das absolut Größte – einfach der Wahnsinn. Aber man muss auch realistisch bleiben: Eine Medaille hängt hoch.“Konrad sieht sich und seine Kollegen um Vorjahres-Giro-Etappensieger Pöstlberger nicht als Außenseiter. „Durch die Erfolge in diesem Jahr werden wir sicher keine Underdogs sein. Jeder weiß, dass wir uns vor Heimpublikum gut präsentieren möchten“, bekräftigte der ÖRV-Kapitän.
Die Nominierung von vier Fahrern der deutschen Bora-Mannschaft und den auf höchstem Niveau als Helfer erprobten Preidler und Gogl sorge für Harmonie, begründete Hartl die Aufstellung. Der derzeit bei der Vuelta stark fahrende Pernsteiner, im Juli Gesamtzweiter der Österreich-Rundfahrt, zeigte sich „sehr enttäuscht“. Denifl weiß, dass seine „Saison bescheiden war“. Den- noch hätte er auch nach der Auflösung seines Rennstalls AquaBlue-Sports gehofft, sich bei der WM präsentieren zu können. Tirol hätte sich“, so Denifl, „einen local hero verdient.“
Das Damen-Aufgebot wird vom ÖRV erst in einigen Tagen bekanntgegeben. (red, APA)