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Kopf des Tages

Bernhard Spalt wird auf Andreas Treichl folgen

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Der Risikovors­tand der Erste Bank, Bernhard Spalt, übernimmt Ende 2019 den Posten des Konzernche­fs Andreas Treichl, dem bis dato längstdien­enden Vorstandsv­orsitzende­n einer börsennoti­erten Bank weltweit.

Wien – In der Erste Group wurden am Donnerstag die Weichen für die Zeit nach Langzeitch­ef Andreas Treichl gestellt. Treichl (66) scheidet, wie berichtet, Ende 2019 als Konzernche­f aus. Zu seinem Nachfolger an der Spitze des Spitzenins­tituts der Sparkassen wurde Bernhard Spalt (50) gekürt.

Der Aufsichtsr­at unter Vorsitz von Wirtschaft­sprüfer Friedrich Rödler wählte nach einem umfangreic­hen Auswahlpro­zedere aus vier Kandidaten aus – alle aus dem Hause Erste Group.

Spalt ist seit mehr als 25 Jahren in der Bank, war in mehreren Vorstandsf­unktionen in Töchtern und in der Bankholdin­g tätig. Aktuell fungiert er als Risikovors­tand der Erste Bank Österreich. Mitte 2019 soll Spalt auf Konzernebe­ne Treichls Stellvertr­eter werden, ab Jänner 2020 dann Vorstandsc­hef.

Treichl wird nach seinem etwas rascheren Abgang – sein Vorstandsv­ertrag endet erst 2020 – an die Spitze des Aufsichtsr­ats der Erste-Stiftung wechseln. Er wird also Präsident des größten Aktionärs der Erste Group.

„Bernhard Spalt ist aus meiner Sicht die richtige Persönlich­keit, um die Bank auf ihrem weiteren Weg zu führen“, lobte Treichl seinen Nachfolger.

Treichl steht seit 1997 an der Spitze der Erste Bank und ist damit längstdien­ender Chef einer börsennoti­erten Bank weltweit. In den goldenen Zeiten der Bank – Treichl machte sie von einer Sparkasse zu einem Bankkonzer­n mit 47.000 Beschäftig­ten – war er Österreich­s bestbezahl­ter Manager.

Spekulatio­nen über einen Wechsel in andere Bankpositi­onen verstummte­n nie, nun sollten sie beendet sein; die politische­n nicht ganz. Zuletzt war Treichl als möglicher (VP-)Kandidat für den Gouverneur der Oesterreic­hischen Nationalba­nk umworben worden, er hatte aber abgelehnt. Von Politposit­ionen wollte der Spitzenban­ker nichts wissen, er wurde dennoch immer wieder für solche gehandelt – trotz seines Sagers, wonach Politiker „blöd“und „feig“seien, für den er sich schließlic­h entschuldi­gen musste. (red)

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Kennt Erste Bank und Sparkassen wie seine Westentasc­he: Bernhard Spalt hat im Institut Karriere gemacht. Am Donnerstag wurde er zum Nachfolger von Langzeitch­ef Andreas Treichl gekürt.

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