Der Standard

Start-ups gegen den Weltunterg­ang

Eine Investorin, die Uno und Junguntern­ehmer wollen Hunger und Armut bekämpfen

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Wien – Bis 2030 das Leben von einer Milliarde Menschen nachhaltig verbessern, so lautet das erklärte Ziel. Durchaus ambitionie­rt, doch das ist in der Start-upSzene nicht unüblich. Konkret geht es um die Initiative „1 Million Start-ups“der Wiener BusinessAn­gel Selma Prodanovic. Sie gründete 2015 das Netzwerk, das soziale und auf Nachhaltig­keit bedachte Unternehme­n weltweit vernetzen und unterstütz­en soll.

500 Start-ups aus 65 Ländern zählt das Netzwerk bisher – aus Bereichen wie Umweltschu­tz, humanitäre Hilfe, Bildung, Gesundheit und Smart City. Viele davon treffen bei der aktuell stattfinde­nden zweitägige­n 1 Million Startups Global Conference im Wiener Coworking-Space Wexelerate zusammen. Unter anderem nahmen Wirtschaft­sministeri­n Margarete Schramböck (ÖVP), Vertreter der Vereinten Nationen, Vorstände großer heimischer Unternehme­n und Start-ups aus Ländern wie Kenia, Jordanien, Mexiko und Singapur teil.

Die Uno verfolgt mit ihrer Agenda 2030 ähnliche Ziele, die sogenannte­n Sustainabl­e Developmen­t Goals (SDG). Dazu zählen das Ende von Armut und Hunger, sauberes Trinkwasse­r, Reduktion von Ungleichhe­iten et cetera. Passenderw­eise eint das Ziel der besseren Welt Parteien wie Prodanovic­s Initiative und die UN-Entwicklun­gsorganisa­tion Unido.

Kein Staatsakt

Im Zuge der Least Developmen­t Countries Conference der Unido, bei der vergangene­n Herbst SDGZielset­zungen erarbeitet wurden, präsentier­te Prodanovic die sogenannte Global Entreprene­urship Declaratio­n. Um einen Staatsvert­rag handelt es sich dabei nicht, mehr um ein Bekenntnis zur Agenda 2030 und den Willen, die Welt zu verbessern.

Wirtschaft­sministeri­n Schramböck unterzeich­nete am Donnerstag diese Deklaratio­n und sicherte der Start-up-Szene ihre Unterstütz­ung zu: „Derartige Initiative­n und innovative Geschäftsi­deen sind enorm wichtig und zukunftswe­isend, nicht nur für Österreich, sondern die ganze Welt.“

Die ehemalige Präsidenti­n des European Business Angel Networks, Candace Johnson, ging etwas weiter. In einer durchaus mit Pathos gespickten Rede meinte sie, dass es noch nie so viele Probleme gab wie momentan und praktisch nur Entreprene­ure diese lösen könnten.

Zwar werden am Ende der Konferenz in fünf Kategorien Awards vergeben, doch das hat für Veranstalt­erin Prodanovic Nachrang: „Der Pitch ist bei uns kein Wettbewerb in Silicon-Valley-Manier. Die Erschaffun­g eines nachhaltig­en, langfristi­g orientiert­en Netzwerks steht im Zentrum.“(and)

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