Zeitumstellungsdebatte
Staaten entscheiden selbst – mehrere Zeitzonen drohen
Schon 2019 will die EU die Zeitumstellung beenden. Da die Staaten aber selbst entscheiden, drohen mehrere Zeitzonen.
Brüssel – Die EU-Kommission will bereits ab 2019 ein Ende der Zeitumstellung erreichen. EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc erklärte am Freitag in Brüssel, sie fordere das EU-Parlament und den Rat auf, sich an „diesen ehrgeizigen Zeitplan zu halten“.
Letztlich handle es sich um ein Mitentscheidungsverfahren, sagte Verkehrskommissarin Violeta Bulc. „Wir sollten sofort loslegen und schnell vorankommen“. Jedenfalls sollten Europaparlament und Mitgliedsstaaten „vor Ende des Jahres Position beziehen. Dann wird es also ab Ende Oktober 2019 keine Zeitumstellung mehr geben.“
Suche nach sinnvoller Lösung
Dabei machte Bulc klar, dass dies nicht bedeute, dass entweder die Winter- oder die Sommerzeit bleiben werde. Dies könne jeder Staat für sich selbst entscheiden. Wobei sich die Länder aber koordinieren sollten. „Die Entscheidung, ob ein Land dauerhaft Sommerzeit oder Winterzeit haben will, liegt in der Zuständigkeit des Mitgliedsstaats. Ganz eindeutig“, unterstrich die Kommissarin.
Angesprochen darauf, dass es aber bei der Letztentscheidung der Staaten, welche Zeit sie auf Dauer wählen wollen, dazu kommen könnte, dass Deutschland die Sommerzeit nimmt, Österreich die Winterzeit, Belgien die Sommerzeit und die Niederlande wiederum die Winterzeit, meinte Bulc: „In der Theorie gibt es viele Möglichkeiten. Ja, in der Theorie wäre das möglich.“Man werde natürlich immer den Willen der Staaten respektieren. Gleichzeitig sei aber auch der Rat dazu aufgefordert, „Lösungen zu finden, die für die Nachbarländer sinnvoll sind.“
Bei der jüngsten öffentlichen EU-Umfrage mit 4,6 Millionen Teilnehmern hatten sich 84 Prozent für das Aus der Umstellung ausgesprochen. (APA, red) pDafür, dagegen oder egal? Mehr Infos über die Zeitumstellung und Stoff für Diskussionen auf: derStandard.at/Panorama