Dank sei Oscar und dem Herrn!
In der Filmwelt haben sie in etwa jenen Stellenwert, den die alljährlichen Osterfürbitten in der katholischen Kirche behaupten: die Dankesreden bei der Oscarverleihung. Rund 1400 waren es seit der Einführung des Preises im Jahr 1929. Und wenn nicht gerade Weinkrämpfe, akute Atemnot oder emotionsbedingte Hirnaussetzer dazwischenkommen, werden von den Ausgezeichneten dabei in der Regel konkrete Namen genannt.
Die Oscar-Academy hat sich nun die Mühe gemacht, diese nach ihrer Anzahl auszuwerten. Ein Goldmännchen für die meisten Nennungen gebührte demnach Blockbuster-Regiemeister Steven Spielberg. 42-mal fiel der Name des Schöpfers von Filmen wie Jurassic Park, Schindlers Liste oder Indiana Jones.
Platz zwei geht an, nun ja, Harvey Weinstein. Den früheren Produzentenmogul haben mit 34 Nennungen annähernd so viele Schauspieler ins Gebet genommen, wie ihn heute Frauen des sexuellen Missbrauchs beschuldigen.
Regiestars wie James Cameron, George Lucas oder Peter Jackson sowie Drehbuchautorin Fran Walsh und Produzentin Sheila Nevins machen sich untereinander die übrigen Top-Ten-Plätze aus. Einer, der sie je nach Glaubensbekenntnis alle in den Schatten stellt, gilt vielen als der Produzent schlechthin: Gott. Mit 19 Nennungen rangiert „der Herr“auf Platz sechs der meistgenannten „Einzelpersonen“.
Der Academy selbst wird statistisch gesehen in 43 Prozent aller Reden gedankt. Außer Konkurrenz übrigens wurden jene erhoben, die in ganzen 391 aller Dankesreden vorkamen: Mama und Papa. Schnief!