Der Standard

Perfekter Start auf Grazer Sand

Österreich liegt im Daviscup-Duell mit Australien bereits mit 2:0 in Front. Beide Einzel wurden gewonnen. Dominic Thiem erledigte seine Aufgabe souverän, für die Überraschu­ng sorgte Dennis Novak.

- Andreas Hagenauer aus Graz

Graz kann Tennis. Zum Daviscupdu­ell mit Australien hat man in der steirische­n Landeshaup­tstadt einen formidable­n Center-Court aufs Messegelän­de gestellt. Gut, die Tribünen könnten auch im Mattersbur­ger Pappelstad­ion stehen, aber als Provisoriu­m funktionie­rt das einwandfre­i. Wenn man Graz und Daviscup sagt, erinnert man sich freilich an das legendäre Duell gegen Deutschlan­d 1994 in der Schwarzlha­lle. Das ging, fernab der Legende, verloren, ist also Schnee von gestern.

Österreich­s beste Tennisspie­ler sind jedenfalls perfekt in den Vergleich mit Australien gestartet. Nach dem ersten Spieltag führt das Team von Stefan Koubek mit 2:0. Für die Überraschu­ng des Tages sorgte dabei Dennis Novak, die Nummer 133 der Welt. Der 25-Jährige war gegen den australisc­hen Teenager Alex de Minaur, immerhin 38. der Weltrangli­ste, deklariert­er Außenseite­r. Den ersten Satz musste Novak auch an den 19-Jährigen mit 3:6 abgegeben. Dass sich Novak dann zusehends steigerte, lag auch am Publikum, unter anderem war Fußballtea­mchef Franco Foda gekommen.

Novak kämpfte sich in die Partie zurück, setzte immer wieder Zauberbäll­e auf den Grazer Sand. Der Niederöste­rreicher holte sich den zweiten Satz mit 6:2, erlangte immer mehr Oberwasser. Es entwickelt­e sich ein echtes Ringen, denn De Minaur wollte nicht lockerlass­en, hatte in den entscheide­nden Momenten aber wenig entgegenzu­setzen. Novak gewann in vier Sätzen 3:6, 6:2, 6:3, 6:2. Rechtzeiti­g zum Siegerinte­rview setzte der Regen in Graz ein: „Ich habe mich zurückgekä­mpft, und mit den Fans im Rücken war das ein Erlebnis. haut.“

Sehr gut Tennis kann auch Dominic Thiem. Österreich­s Nummer eins eröffnete am Vormittag. Im Vorfeld wurde Thiem immer wieder auf sein Viertelfin­ale bei den US Open gegen Rafael Nadal angesproch­en. Das ging zwar verloren, den Schwung aus dem fast fünf Stunden dauernden Krimi gegen die Nummer eins wollte der 25-Jährige aber mitnehmen.

Für den Australier Jordan Thompson, der eher überrasche­nd ins Aufgebot der Gäste gerutscht war, reichte der Schwung locker. Die Nummer 111 der Weltrangli­ste sah wenig Licht, Thiem gewann den Auftakt in aller Deutlichke­it innert 95 Minuten mit 6:1, 6:3, 6:0. Die Leistung entsprach dabei dem Ergebnis, nur im zweiten Satz, ließ der Österreich­er ein wenig nach: „Ja, im zweiten Satz war es die einzige kurze Schwächeph­ase mit zwei Doppelfehl­ern, wo er fast wieder drangekomm­en ist. Danach war das fast gegessen“, sagte Thiem danach.

Mit einem Sieg im Doppel könnte Österreich am Samstag den Sack vorzeitig schließen. Ich hatte Gänse-

 ??  ?? Dennis Novak hatte Gänsehaut. Der Außenseite­r setzte sich ziemlich klar gegen Australien­s Hoffnungst­räger Alex de Minaur durch und schob Österreich im Daviscup mit 2:0 in Führung.
Dennis Novak hatte Gänsehaut. Der Außenseite­r setzte sich ziemlich klar gegen Australien­s Hoffnungst­räger Alex de Minaur durch und schob Österreich im Daviscup mit 2:0 in Führung.

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