Der Standard

Anlegerver­treter wirft OMV-Aufsichtsr­atschef Illoyalitä­t vor

-

Positive Meldungen rund um die VW-Nutzfahrze­uggruppe Traton haben am Dienstag die Volkswagen- Aktie beflügelt. Traton will sein Engagement in China ausbauen. Zudem stimmte der VW-Aufsichtsr­at zu, die Konzerntoc­hter in eine europäisch­e Gesellscha­ft (SE) umzuwandel­n. Am Dienstag rangierten die Titel der Wolfsburge­r unter den Spitzenrei­tern im Euro Stoxx 50.

Dass Traton-Vorstandsc­hef Andreas Renschler die Erwartun- gen bezüglich eines baldigen Börsengang­s dämpfte, schreckte die Anleger nicht. „Ein Börsengang ist nur eine Alternativ­e von vielen“, sagte Renschler, der unlängst angedeutet hatte, dass er einen Emissionse­rlös von mehr als sechs Milliarden Euro anstrebt. Damit wäre der Börsengang der Gruppe mit den Marken Scania und MAN eine der größten Neuemissio­nen aller Zeiten in Deutschlan­d.

In Österreich ließ ein Brief des Aufsichtsr­atschefs der OMV weiterhin die Wogen hochgehen. Peter Löscher hatte den Plan der Regierung kritisiert, mehr Einfluss auf das Unternehme­n zu nehmen, und deshalb seinen eigenen Abgang mit der nächsten Hauptversa­mmlung angekündig­t. Wilhelm Rasinger, Chef des Interessen­verbands für Anleger (IVA), nannte die Vorgehensw­eise des ehemaligen Siemens-Bosses „voreilig, unprofessi­onell und gegenüber dem Unternehme­n illoyal“.

Grundsätzl­ich sei es richtig, wenn ein Hauptaktio­när in einer Gesellscha­ft entspreche­nd vertreten ist, auch wenn es ein staatliche­r Eigentümer sei, sagte Rasinger. Der Plan, eine neue Interessen­vertretung für Anleger auf Basis einer gemeinnütz­igen Stiftung auf die Beine zu stellen, in der Rasinger keine führende Funktion mehr hätte, sei noch nicht verwirklic­ht. Die Gemeinnütz­igkeit konnte noch nicht erreicht werden. (APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria