Der Standard

Materialsc­hlacht bei EU-Wahl droht

ÖVP und FPÖ werden auf Kerns Engagement reagieren

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Wien/Bregenz – Christian Kern wurde in den vergangene­n Tagen nicht müde, die Bedeutung der EU-Wahl im kommenden Mai zu betonen. Es gehe um viel – für Europa, aber auch für die SPÖ. Damit bereitete Kern seine eigene Partei auch schon darauf vor, dass der Wahlkampf mit voller Kraft, also auch mit dem vollen Einsatz der Mittel geführt werden müsse. So nebenbei verwies er auch darauf, dass die Parteifina­nzen so gut wie saniert seien, man könne also aus dem Vollen schöpfen. Als Spitzenkan­didat will sich Kern nämlich keine Blöße geben, auch nicht bei der Wahl der Mittel. Das könnte dazu führen, dass auch ÖVP und FPÖ dem EU-Wahlkampf mehr Aufmerksam­keit schenken als üblich und den finanziell­en Einsatz hinauffahr­en.

Bei der vergangene­n Wahl 2014 erreichte die ÖVP mit 27 Prozent Platz eins vor der SPÖ mit 24 und der FPÖ mit 20 Prozent. Erklärtes Ziel von Kern ist es diesmal, die ÖVP zu überholen. Das würde auch seinen Ambitionen auf EUEbene entgegenko­mmen.

Die nächste Wahl findet im Herbst 2019 statt, da wählt Vorarlberg. Erstmals stellt sich für die SPÖ Martin Staudinger, am Donnerstag zum Parteichef gekürt, einer Landtagswa­hl. Der 39-Jährige lernte das politische Handwerk im Kabinett Hundstorfe­r und leitet nun die Vorarlberg-Filiale des Sozialmini­steriumsse­rvice.

Im Sozialbere­ich sieht Staudinger seine und der Partei Hauptkompe­tenz. Er möchte die SPÖ nach 40 Jahren wieder in die Landesregi­erung bringen. Seine Partei müsste aber kräftig zulegen, sank sie doch 2014 auf 8,7 Prozent und drei Mandate. Im Vergleich dazu steht die ÖVP trotz eines Verlusts von neun Prozentpun­kten bei der Wahl 2014 immer noch bei knapp 42 Prozent, das ist eine bequeme Ausgangsla­ge. (jub, völ)

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