Der Standard

Rückschlag für den Möchtegern- Schmeling

Boxweltmei­ster Manuel Charr positiv getestet, Titelkampf geplatzt

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– Die WM-Titelverte­idigung von Boxweltmei­ster Manuel Charr am 29. September in Köln ist wegen einer positiven Dopingprob­e des Schwergewi­chtlers geplatzt. Dies erklärte sein Management Donnerstag­mittag. „Ich bin von der Nachricht total geschockt und weine nur noch“, sagte der 33-Jährige, der seinen WBA-Gürtel gegen Pflichther­ausfordere­r Fres Oquendo aus Puerto Rico verteidige­n sollte, dem Kölner Express: „Ich habe nie irgendwas genommen.“Charr kündigte die Öffnung der B-Probe an. „Aber das dauert. Unter den Umständen mussten wir den WM-Kampf ab- sagen“, sagte der Wahl-Kölner. Sollte die B-Probe das Ergebnis bestätigen, droht ihm eine Sperre.

„Der Kampf ist ad acta gelegt. Meiner Meinung nach wird die WBA Manuel den Gürtel aberkennen“, bestätigte Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxe­r (BDB). „Bei Manuel wurden bei einer Trainingsk­ontrolle am 31. August zwei Substanzen gefunden, die schon länger auf der Verbotslis­te stehen.“

Nach übereinsti­mmenden Medienberi­chten soll es sich dabei um Epitrenbol­on und Drostanolo­n handeln. Vorgenomme­n hatte die Kontrolle die Voluntary Anti-Do- ping Associatio­n (Vada). „Das sind beides Anabolika. Das ist absolutes Hardcoredo­ping. Bei Boxern steht dabei die Steigerung der Muskelkraf­t im Vordergrun­d“, sagte Dopingexpe­rte Fritz Sörgel.

Charr hatte schon bei seinem Titelgewin­n im November vor einem Jahr für Aufregung gesorgt, als er sich als erster deutscher Schwergewi­chtsweltme­ister seit Max Schmeling feiern ließ und versichert­e, im Besitz des deutschen Passes zu sein. Dies stellte sich jedoch als Lüge heraus. Der Antrag des Syrers liegt auf Eis, er boxt lediglich mit deutscher Lizenz. (red, sid)

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Foto: Imago / Sven Simon Herr Charr wird den Gürtel wohl abgeben müssen. Köln

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