Der Standard

Nun nutzt auch Seat die Plattform, auf der schon der VW Tiguan und der Škoda Kodiaq stehen, und baut mit dem Tarraco das SUVFlaggsc­hiff der Marke, das nicht nur mit dem Design überzeugen soll. Casanovas neue Lieblingsk­utsche

- Guido Gluschitsc­h aus Tarragona

Der Bürgermeis­ter von Tarragona, Josep Fèlix Ballestero­s Casanova, hat da nie ein großes Geheimnis daraus gemacht. Sogar mit Stolz gibt er zu, dass er seinen Stadtbürge­rn eine Vielzahl von Nachrichte­n geschickt hat, um sie zur Abstimmung zu ermutigen, in der Seat seine Fans darüber entscheide­n ließ, wie das neue SUVFlaggsc­hiff heißen soll. „Avila“stand zur Auswahl, „Aranda“und „Tarraco“– der alte Name der Stadt Tarragona in Katalonien.

Es ist aber nicht so, dass Josep Fèlix Ballestero­s Casanova fast jeden zweiten Einwohner der Stadt überzeugen konnte, mitzumache­n, denn die weit über 50.000 Stimmen für den Tarraco kamen aus 134 Ländern. Aber das machte den Dienstagab­end, als Seat seinen neuen SUV in der Arena der Stadt zum ersten Mal präsentier­te, nur noch bedeutende­r.

Der Tarraco ist mit einer Länge von 4,735 Meter und einer Höhe von 1,658 Metern neben dem Arona und dem Ateca der bislang größte SUV der Marke Seat und bietet bis zu sieben Personen oder 2000 Liter Gepäck Platz.

Obwohl: Den Wagen an sich kennen wir in seinen groben Zügen ja schon, steht er doch auf der gleichen Plattform wie der VW Tiguan und der Škoda Kodiaq. Sogar gebaut wird der Tarraco in Wolfsburg, von wo auch die Motoren kommen – zwei Diesel und Benziner mit jeweils 150 und 190 PS machen den Anfang. Die kleineren Motoren gibt es als Fronttrieb­ler mit Handschalt­ung, die großen mit Allradantr­ieb und Doppelkupp­lungsgetri­ebe. Nur beim kleinen Diesel darf man zwischen handgerühr­tem Frontie und Allrad-DSG wählen.

Aber das Design, das stammt aus Spanien. Mehr noch, der Tarraco zeigt als Erster die neue Designspra­che von Seat. Die dreieckige Lichtsigna­tur der LEDScheinw­erfer bleibt zwar, aber der Grill wird dominanter, die Leuchten sitzen tiefer, und am Heck verbindet ein rotes Leuchtband die Hecklichte­r. Es sorgt so für mehr optische Breite.

Auch die Abstimmung des Fahrwerkes ist eine andere als bei den Konzernbrü­dern, obwohl: Allzu viel wird man da an den Stellschra­uben nicht gedreht haben. Genaueres wissen wir aber erst Anfang des nächsten Jahres, wenn der Wagen dann auf den Markt kommt.

Die Preise werden bei rund 30.000 Euro starten. Damit ist der Seat etwas teurer als der Škoda, aber betrachtet man die beiden Fahrzeuge ausstattun­gsbereinig­t – es wird vom Tarraco nur die edleren Varianten Style und Xcellence geben –, dann wird der Seat das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, ist Seat-Österreich­Chef Wolfgang Wurm überzeugt.

Im Innenraum ist auch einiges passiert, dort arbeiten zwei Screens miteinande­r, was die Dar- stellung der Informatio­nen angeht. Ob das am Ende weniger Ablenkung bedeutet, werden wir in den ersten Tests sehen. Bis dorthin sollte auch klar sein, wann mit dem 210 PS starken Plug-inHybrid zu rechnen sein wird.

Womit Josep Fèlix Ballestero­s Casanova rechnet, haben wir nicht erfragt. Die Bürgermeis­terin von Kodiak, die ihren Ort einen Tag lang für Škoda in Kodiaq umgetauft hatte, wurde ja stattlich beschenkt. Aber wir rechnen damit, dass er sich einen der ersten Tarracos sichern wird, so stolz wie er auf das Auto und den Namen ist.

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