5G als Gefahr für Mobilfunkdiskonter
Handynetzbetreiber haben einen Vorteil gegenüber ihren Untermietern
Wien – Die kommende Mobilfunkgeneration 5G hat das Potenzial, Teile der Wirtschaft auf den Kopf zu stellen. Die Technologie kann Daten quasi in Echtzeit übertragen und wird in absehbarer Zeit das Festnetz größtenteils ersetzen. Die ersten 5G-Netze sollen 2020 in Österreich „on air“gehen, die dafür notwendigen Frequenzen werden im Februar 2019 versteigert.
Neben den drei großen Handynetzbetreibern A1, „3“und T-Mobile will auch der Mobilfunkdiskonter Spusu unter den ersten Anbietern der neuen Mobilfunktechnologie sein. Dies kündigte Firmenchef Franz Pichler in einem oe24-Interview an. Auch sucht sein Unternehmen mittels Stelleninserat derzeit einen „5G Mo- bilfunk-Systemarchitekten“. Ob Spusu selbst 5G-Lizenzen ersteigern wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Laut den Auflagen der Telekombehörde RTR dürfen Interessierte nicht öffentlich über ihre diesbezüglichen Pläne reden. So will man Absprachen verhindern.
Die Ankündigung von Spusu überrascht nicht. 5G könnte nämlich für kleinere Anbieter ein Problem werden, da sie lediglich Untermieter in fremden Netzen sind und es fraglich ist, ob die großen Mobilfunker ihre 5G-Netze öffnen werden.
Verdammt zu 5G
Die RTR rechnet damit, dass die neue Technologie für die Netzbetreiber ein „massives Verkaufsargument“sein wird. Dazu kommt, dass der Datenverbrauch der Nut- zer stetig ansteigt, dadurch ergibt sich ein zusätzlicher Wettbewerbsdruck, 5G schnell einzuführen. „Die Betreiber werden zu 5G verdammt sein“, sagt RTR-Chef Johannes Gungl. 5G sei gegenüber 4G (LTE) auch die effizientere Technologie.
Allerdings ist man sich bei der RTR dieser Gefahr für kleinere Anbieter durchaus bewusst. So könnte es bei künftigen Frequenzversteigerungen zu einer Bevorzugung von kleineren Mobilfunkern kommen, damit diese weiterhin für Wettbewerb sorgen, wie Telekomregulator Johannes Gungl dem STANDARD sagte. Zuerst aber soll die Auktion im Februar abgewartet werden. Die Regierung rechnet mit 50 Millionen Euro für das Budget. Eine weitere Runde soll 2020 350 Millionen bringen.