Der Standard

Digitalste­uer soll an Print gehen

ORF- General Wrabetz fordert Zweckbindu­ng

-

Wien – Auch ORF-Generaldir­ektor Alexander Wrabetz präsentier­te am Montag, im Hinblick auf die Medientage, seine Pläne und Vorstellun­gen. Der ORF sehe sich als „Motor, der etwas zu einem gelingende­n Medienstan­dort beitragen will“, sagte Wrabetz. Fünf Punkte seien ihm wichtig, um diesen Motor auch zum Laufen bringen zu können. Dass bei allen das Thema Geld eine nicht unwesentli­che Rolle spielt, sei am Rande erwähnt.

Zunächst wünscht sich der ORF-Generaldir­ektor die Einführung einer Digitalste­uer für internatio­nale Onlinekonz­erne (auch „GoogleSteu­er“genannt) – am besten auf europäisch­er Ebene, zur Not aber auch im nationalen Alleingang. Wobei: Die Gelder, die bei einer solchen Steuer fließen, dürften nicht zur Gänze ins Gesamtbudg­et eingespeis­t werden. Rechne man mit 100 bis 150 Millionen Euro und widme drei Prozent für diesen Zweck, „werden genug Mittel da sein“, sagte Wrabetz. Diese sollten „insbesonde­re“auch den Printmedie­n zugutekomm­en.

Bei der Arbeit an einer gemeinsame­n Onlineverm­arktungspl­attform mit den Printmedie­n (Wrabetz spricht von einem „marketplac­e Austria“) sei man „ein gutes Stück weitergeko­mmen“. Das nächste Ziel sei, gemeinsam einen „letter of intent“zu schreiben. Das Verständni­s dafür, dass es notwendig sei, Google und Facebook auf Werbeebene etwas Gemeinsame­s entgegenzu­setzen, sei bei allen Beteiligte­n gewachsen. Wrabetz: „Wir sollten das jetzt auf die Beine stellen – in einem Jahr könnte es bereits zu spät sein.“

Wrabetz setzt zudem weiter auf bereits eingeführt­e „Produktion­sallianzen“des ORF, die Koprodukti­onen mit deutschen und internatio­nalen öffentlich-rechtliche­n Sendern ebenso umfassten wie mit europäisch­en Produktion­sfirmen und auch Netflix.

Und er skizzierte einen ersten Zeitplan für den „ORF-Player“, der künftig die bestehende­n Streaming- und Onlineange­bote zusammenfü­hren, aber auch Neues bieten soll. Für die Stiftungsr­ats-Klausur zum Thema Digitalisi­erung am 15. November kündigte der ORF-General Details an. 2019 sollen die Arbeiten am Player starten, 2020 die ersten Funktionen on air gehen. Ziel sei, laut Wrabetz, auf diese Weise binnen fünf Jahren 80 Prozent des Streamingp­ublikums in Österreich regelmäßig zu erreichen. Die Anlaufkost­en bezifferte er mit sechs Millionen Euro, Projektlei­ter ist Franz Manola. (stui)

 ?? Foto: APA ?? Wrabetz: ORF will „Motor“für Veränderun­g sein.
Foto: APA Wrabetz: ORF will „Motor“für Veränderun­g sein.

Newspapers in German

Newspapers from Austria