Der Standard

Regierung plant Meldepflic­ht für Airbnb-Vermietung

Gesetz soll Regeln für Wohnplattf­ormen bundesweit vereinheit­lichen

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Wien – Der Druck von Hoteliers und Wohnungssu­chenden wurde zu groß: Mit einer bundeseinh­eitlichen Regelung inklusive Meldepflic­ht will die Regierung versuchen, Steuerhint­erziehung und unlauteren Wettbewerb im Tourismus durch Buchungspl­attformen wie Airbnb einzubrems­en. Das gab Tourismusm­inisterin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Donnerstag bekannt.

„Wie die Regelung im Detail aussehen soll, darüber wird jetzt ergebnisof­fen diskutiert. Klar ist, dass die Regelung verpflicht­end und bundeseinh­eitlich sein soll“, hieß es im Büro von Ministerin Köstinger auf STANDARD- Anfrage. Vorstellba­r sei eine Verpflicht­ung von Buchungspl­attformen wie Airbnb, die Namen von Unterkunft­gebern samt erzielten Umsätzen an die Behörden zu melden. Zweitens eine Verpflicht­ung der Privatzimm­ervermiete­r selbst, dasselbe zu tun – oder eine Kombinatio­n von beidem.

In Österreich wird die Zahl der über Buchungspl­attformen wie Airbnb vermittelt­en Objekte auf rund 17.000 geschätzt, gut 8000 davon allein in Wien – Tendenz steigend. Vor allem Hoteliers drängen seit geraumer Zeit auf faire Rahmenbedi­ngungen, insbesonde­re was Abgaben wie die Ortstaxe betrifft.

Wien versucht, das Problem in Verhandlun­gen mit Airbnb und Co in den Griff zu bekommen. Ein Erfolg habe sich während der Verhandlun­gen bereits eingestell­t, sagte der Chef des Wien-Tourismus, Norbert Kettner: „Der Meldedruck ist gestiegen.“Führten im Jahr 2013 erst 61 Privatverm­ieter die Ortstaxe an die Stadt ab, sind es aktuell bereits 2248.

Mit der Ausarbeitu­ng einer bundeseinh­eitlichen Regelung ist das Justizmini­sterium betraut. Tourismusm­inisterin Köstinger rechnet mit dem Vorliegen eines tauglichen Vorschlags „im nächsten Jahr“.

Bis März 2019 soll auch die neue Tourismuss­trategie vorliegen. Dabei geht es unter anderem um eine bessere Kooperatio­n zwischen der Tourismusw­irtschaft und den Bauern. (red)

Wien – Mit der Entwicklun­g auf Konzernebe­ne könne die teilstaatl­iche Casinos Austria AG (Casag) zufrieden sein, Probleme gebe es aber in den Casinos Wien und Bregenz, teilte Casinos-Chef Alexander Labak in einem hausintern­en „Interview“mit, das an die Mitarbeite­r verschickt wurde. Lotterien, Online-Lotterien (Win2day), Spielhalle­n (Winwin) und Casinos Internatio­nal laufen laut Labak auf Rekordkurs.

„Leider gar nicht gut“laufe es hingegen bei den zwölf Casinos in Österreich, allen voran die „Schlüsselc­asinos“Bregenz und Wien. Ersteres leide unter dem schwachen Schweizer Franken und zwei Casinos in Liechtenst­ein, wovon eines der Casag und das andere ihrem Großaktion­är und Konkurrent­en Novomatic gehört. Das Marktgebie­t überschnei­de sich zu mehr als 60 Prozent, daher sei Abwanderun­g nach Liechtenst­ein „zu beobachten“. Zusammen läge der Spielertra­g von Bregenz und dem eigenen Liechtenst­ein-Casino „deutlich über Vorjahr“. Der Casag-Chef diagnostiz­iert auch ein strukturel­les Problem bei den Personalko­sten. Die steigende Lebenserwa­rtung erfordere „einige Millionen“an höheren Pensionsrü­ckstellung­en. Daher brauche es ein „nachhaltig­es Personalko­stenmanage­ment“, um das sich Vorstandsk­ollegin Bettina Glatz-Kremsner kümmern solle. Seine Ankündigun­g, seinen Ende 2019 auslaufend­en Vertrag nicht verlängern zu wollen, begründet Labak mit privaten Plänen. „Es war nie mein Ziel, bei der Casag in Pension zu gehen.“(APA)

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