Der Standard

Angezählte­r Kickl

Staatsanwa­ltschaft prüft Autogesche­nk, nicht Nebenjob

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Seit dem Amtsantrit­t von Herbert Kickl als Innenminis­ter erntet das Ministeriu­m oft Negativsch­lagzeilen. FPChef Strache hält an ihm fest.

Wien – Der Nationalra­t hat beschlosse­n, die Immunität der ÖVP-Abgeordnet­en und Behinderte­nsprecheri­n Kira Grünberg aufzuheben. Damit kann die Korruption­sstaatsanw­altschaft Ermittlung­en wegen eines behinderte­ngerechten Autos starten, das Grünberg im November 2017 als Geschenk erhalten hat.

Alle Fraktionen bis auf die Liste Pilz stimmten für die Aufhebung. Pilz-Mandatar Alfred Noll begründete dies damit, dass der Auslieferu­ngsantrag unpräzise und „überaus schleißig“formuliert sei. Zudem fehle der Vorsatz, der bei solchen Amtsdelikt­en von entscheide­nder Bedeutung sei.

Die Ermittlung­en könnten insofern spannend werden, als Grünberg zuletzt argumentie­rte, sie habe das Auto nicht vom Hersteller, sondern von der Sporthilfe erhalten, weshalb sie es auch nicht bezahlen habe können. Rechtsexpe­rten sehen darin aber eher eine Unvereinba­rkeit, da Grünberg in ihrer Funktion als Mandatarin kaum einen Vorteil für einen Autoherste­ller bewirken könnte, sehr wohl aber für die Sporthilfe.

Kein Thema für die Staatsanwa­ltschaft ist Grünbergs jüngst durch STANDARD- Recherchen bekanntgew­ordene Tätigkeit als Markenbots­chafterin für eine Versicheru­ng. Man verweist in der Sache an den Nationalra­t. Doch auch der Unvereinba­rkeitsauss­chuss des Parlaments wird sich nicht damit befassen, weil der nur Vorstandst­ätigkeiten in Kapitalges­ellschafte­n untersucht. (ars)

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