Der Standard

Justizguta­chten: Eurofighte­r war doch lieferfähi­g

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Wien – In dem von der Republik angestrebt­en Justizverf­ahren gegen Airbus und die Eurofighte­r Jagdflugze­ug GmbH ist ein möglicherw­eise brisantes Gutachten erstellt worden. Wie die ZiB 2 Mittwochab­end berichtete, besagt ein vom Landesgeri­cht Wien im Frühjahr beauftragt­es und nun fertiggest­elltes Gutachten, dass bei Eurofighte­r keine Lieferschw­ierigkeite­n bestanden hätten.

Dabei ist die Nichtliefe­rfähigkeit einer der zentralen Vorwürfe, die Österreich gegen die Jet-Hersteller erhebt. In dem von einem Schweizer Luftfahrti­ngenieur erstellten Gutachten wird dieser Vorhalt bestritten. Dort heißt es wörtlich: „Eurofighte­r hat die Republik Österreich vertragsko­nform über den Stand und den Fortschrit­t der Produktion vierteljäh­rlich schriftlic­h informiert. Die Entscheidu­ngsträger der Republik Österreich konnten mit dieser Informatio­n erkennen, dass keine Lieferschw­ierigkeite­n bestanden.“

Der Präsident der Finanzprok­uratur, Wolfgang Peschorn, bekräftigt­e hingegen, dass es „Lieferunfä­higkeit“gegeben habe und die Republik darüber bewusst getäuscht wurde. Auf politische­r Ebene setzte prompt ein Schlagabta­usch ein. Die ÖVP warf Ex-Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) vor, eine Strafanzei­ge „ohne wasserdich­te Grundlage“eingebrach­t zu haben. Der Konter der SPÖ: Das Problem sei, dass Ex-Verteidigu­ngsministe­r Günther Platter (ÖVP) den Vertrag unterschri­eben habe. (APA, red)

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