Der Standard

Presseausw­eis aberkannt

Mitarbeite­rin im Kickl-Kabinett beim BVT-Ausschuss

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Wien – Am 5. September, dem zweiten Tag des Untersuchu­ngsausschu­sses zur Causa Verfassung­sschutz (BVT), ging ein Raunen durch Journalist­en- und Opposition­sreihen. Elke Nebenführ, eine Mitarbeite­rin des Kickl-Kabinetts, saß unter den Journalist­en im Medienraum des U-Ausschusse­s. Sitzungen von Untersuchu­ngsausschü­ssen sind nicht öffentlich, aber für Journalist­en mit Presseausw­eis zugänglich.

Nebenführ rechtferti­gte ihre Anwesenhei­t damit, dass sie über einen Presseausw­eis verfüge. Vor wenigen Tage wurde ihr dieser nun aberkannt. Bei einer Sitzung des Österreich­ischen Kuratorium­s für Presseausw­eise wurde einstimmig beschlosse­n, dass Nebenführ die Voraussetz­ungen nicht mehr erfüllt,

Den Presseausw­eis soll sie laut STANDARD- Informatio­nen noch aus der Zeit besitzen, als sie im Bundesmini­sterium für Verkehr, Innovation und Technologi­e tätig war. Dort war sie Mitarbeite­rin in der Sektion III unter Leitung von Andreas Reichhardt, vormals parlamenta­rischer Referent des Dritten Nationalra­tspräsiden­ten Thomas Prinzhorn (FPÖ).

Ein Presseausw­eis des Kuratorium­s wird Personen ausgestell­t, „welche ihre Tätigkeit hauptberuf­lich mit festen Bezügen oder selbststän­dig oder in ständiger Nebenbesch­äftigung ausüben“, heißt es in den Statuten des Kuratorium­s. „In Sonderfäll­en können auch Per- sonen, die für Betriebsze­itungen, Werkzeitun­gen und Gratisblät­ter journalist­isch tätig sind, sowie Presserefe­renten und PR-Journalist­en“einen Ausweis bekommen, so das Kuratorium.

Laut STANDARD- Informatio­nen wurde Elke Nebenführ ein Presseausw­eis ausgestell­t, weil sie eine von den oben ausgeführt­en Tätigkeite­n nachweisen konnte, und er wurde ihr vor wenigen Tagen aberkannt, weil die „Voraussetz­ungen nicht mehr gegeben sind“.

Nebenführ wollte sich auf Nachfrage über ihre Tätigkeit, die sie zum Besitz eines Presseausw­eises befähigt hat, nicht äußern.

Staatsanwä­ltin wird befragt

Derzeit ist sie im Innenminis­terium beschäftig­t und Mitarbeite­rin von Peter Goldgruber, dem Generalsek­retär des Ressorts. Goldgruber­s Rolle bei den Ermittlung­en gegen das BVT soll am kommenden Dienstag im Untersuchu­ngsausschu­ss beleuchtet werden. Dazu wird die ermittelnd­e Staatsanwä­ltin Ursula Schmuderma­yer vernommen. (os)

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