Der Standard

Leistbarke­it liegt im Mittelfeld

5,6 Bruttojahr­esgehälter sind in Österreich nötig, um eine 70 m große Wohnung zu kaufen. Im Vergleich mit anderen europäisch­en Ländern ist das noch relativ günstig, zeigt der aktuelle Deloitte Property Index. Und er bestätigt auch den aktuellen Bauboom in

-

In Österreich wird so viel gebaut wie nirgendwo sonst in Europa – und Immobilien sind in Österreich im Vergleich mit 13 anderen europäisch­en Ländern noch gut leistbar. Das zeigt der aktuelle Deloitte Property Index, der am Donnerstag veröffentl­icht wurde.

5,6 Jahresgehä­lter für 70 m²

Demnach sind für den Kauf einer 70 Quadratmet­er großen Neubauwohn­ung in Österreich durchschni­ttlich 5,6 Bruttojahr­esgehälter nötig. Tschechien ist in dieser Statistik mit 11,3 Jahresgehä­ltern negativer Spitzenrei­ter, gefolgt von Großbritan­nien mit 9,8 und Frankreich mit 8,0. Deutschlan­d liegt bei 5,0 Jahresgehä­ltern, Belgien ist mit 3,7 am günstigste­n.

Den durchschni­ttlichen österreich­ischen Quadratmet­erpreis beziffert Deloitte mit 2553 Euro. Großbritan­nien ist mit 4397 Euro am teuersten, Ungarn mit 1164 Euro am günstigste­n.

Der Durchschni­ttspreis für Wien wird mit 4138 Euro angegeben, damit liegt die österreich­i- sche Hauptstadt weit hinter London (16.512 Euro) und Paris (10.697) und auch hinter den vier deutschen Städten im Ranking (München: 7500 Euro, Frankfurt: 5300 Euro, Hamburg: 5097 Euro, Berlin: 4935 Euro).

Spitze ist Wien laut dem Deloitte Property Index aber beim Anteil an Mieten: Mit 77 Prozent aller Haushalte wird in keiner anderen Großstadt mehr gemietet als in Wien. Und mit einer durchschni­ttlichen Quadratmet­ermiete von 9,60 Euro sei Wien im Europaverg­leich auch sehr attraktiv für Mieter, heißt es im Property Index. „Vergleichb­are Städte wie Prag mit 13,10 Euro und München mit 16,50 Euro liegen weit darüber. London und Paris sind mit rund 26 Euro die Spitzenrei­ter“, erklärt Alexander Hohendanne­r, Partner bei Deloitte Österreich.

Im vergangene­n Jahr stieg der Mietwohnun­gsbestand österreich­weit zudem um 40.000 Wohneinhei­ten an. Und hier wird es weiter aufwärtsge­hen, denn auch bei Wohnbauvor­haben ha- ben die Österreich­er die Nase vorn: 2017 wurde der Bau von 8,6 Wohnungen pro 1000 Einwohner initiiert. Damit rangiert Österreich weit vor dem zweitplatz­ierten Frankreich mit 6,4 Wohnungen und dem drittplatz­ierten Polen mit 5,4 Wohnungen. Das Schlusslic­ht bildet Italien mit 0,9 Wohnungen.

Immo-Boom wird anhalten

Trotz attraktive­r Mietkondit­ionen bleibe die Nachfrage nach Eigentumsw­ohnungen in Österreich hoch, so Deloitte. Der Property Index weist für 2017 ein rekordverd­ächtiges Transaktio­nsvolumen von zehn Milliarden Euro am österreich­ischen Wohnimmobi­lienmarkt aus. Gerade im oberen Marktsegme­nt hätten sich die Wohnungspr­eise auf einem hohen Niveau stabilisie­rt. Doch auch das Interesse am Mittel- und Niedrigpre­issegment sei stark gestiegen.

„Die unveränder­t hohe Nachfrage treibt auch in Österreich die Preise weiter nach oben. Sowohl Mieten als auch Kaufen wird künftig kostspieli­ger. Gerade Eigentum entwickelt sich dadurch immer mehr zu einem Luxusgut. Das heizt auch den Bedarf nach verhältnis­mäßig günstigen Mietwohnun­gen weiter an“, prognostiz­iert Hohendanne­r. (red)

 ??  ?? Wohnbau auf Rekordnive­au: Mit 8,6 neuen Wohneinhei­ten pro 1000 Einwohnern liegt Österreich im Vergleich mit anderen europäisch­en Ländern einsam an der Spitze.
Wohnbau auf Rekordnive­au: Mit 8,6 neuen Wohneinhei­ten pro 1000 Einwohnern liegt Österreich im Vergleich mit anderen europäisch­en Ländern einsam an der Spitze.

Newspapers in German

Newspapers from Austria