Maria Stern boykottiert Familienbonus
Spende an Elternverein mit Hoffnung auf Vorbildwirkung
Wien – Zwar tritt der Familienbonus der Koalition, als steuerliche Entlastung für den Nachwuchs gedacht, erst mit kommendem Jahr in Kraft – Maria Stern, die Chefin der Liste Pilz, hat den ihren für drei Kinder, davon eines über 18, aber schon jetzt an einen Elternverein gespendet, was rund 3500 Euro entspricht.
Im Rahmen ihrer soeben gestarteten Protestaktion „SOS Familienbonus“hofft Stern, dass nun möglichst viele Besserverdiener ihrem Beispiel folgen, damit das Geld einkommensschwachen Familien und ihren Kindern zugutekommt. Konkret hat die Parteichefin unter factbox.me die Plattform „SOS Familienbonus“mit Infos zu ihrer anvisierten „Umverteilung von oben nach unten“eingerichtet. Auf der Website kann man sich mit Elternvereinen vernetzen, die Spenden dann an Bedürftige weiterleiten. Laut Regierungsplan soll der Familienbonus 150.000 Kindern und Jugendlichen gar nicht zugutekommen und 550.000 nicht in voller Höhe, wie Stern vorrechnet. Denn der Nachwuchs von Mindestsicherungsbeziehern etwa schaut überhaupt durch die Finger, Alleinerziehende wiederum lukrieren für ihre Kinder nur 250 Euro im Jahr.
Stern beanstandet daher, dass der Familienbonus vor allem Alleinverdienern mit hohem Einkommen nützt. „Laut Statistik werden drei Viertel des Familienbonus also männlichen Konten zugutekommen“, erklärt sie. Ihr Ziel sei es dagegen, die Kinderarmut zu bekämpfen – das sei „nur eine Frage des politischen Willens“. (nw)