Der Standard

Tanken teuer wie lange nicht

Ähnlich viel kostete Sprit zuletzt im Oktober 2014. Vor Inkrafttre­ten der USSanktion­en gegen den Iran steigen die Rohölpreis­e. Saudis und Russen haben vor, mehr Öl zu pumpen.

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Wien – Der vergangene September war der teuerste Monat zum Tanken seit Oktober 2014. Von August auf September ist der Preis für Super um 2,7 Cent auf 1,321 Euro pro Liter angestiege­n. Bei Diesel war das Plus mit 3,6 Cent auf 1,262 Euro pro Liter sogar noch größer. Auf demselben Niveau bewegten sich die Spritpreis­e zuletzt im Oktober 2014, wie der Autofahrer­klub ÖAMTC am Mittwoch feststellt­e.

Auch im Vergleich zum September 2017 war eine Preissteig­e- rung zu beobachten. Heuer seien für Super um rund zwölf Prozent, für Diesel um rund 16 Prozent mehr zu zahlen als im Vergleichs­monat des Vorjahres. Der ÖAMTC empfiehlt, Preise zu vergleiche­n.

Die Preisentwi­cklung an der Zapfsäule sei auf den Anstieg des Rohölpreis­es zurückzufü­hren. Im August kostete ein Fass (je 159 Liter) der Nordseesor­te Brent, Preisführe­r in Europa, umgerechne­t etwa 63 Euro, im September waren es bereits rund 66 Euro, was nur knapp unter dem Niveau von Oktober 2014 liege.

Am Mittwoch wurde Brent-Öl bei 85 Dollar je Fass, umgerechne­t 73,60 Euro, gehandelt und damit knapp unterhalb des Vierjahres­hochs von 85,45 Dollar, das zu Beginn der Woche verzeichne­t wurde. US-Leichtöl der Sorte WTI (West Texas Intermedia­te) wurde um 15 Cent höher bei 75,38 Dollar gehandelt.

Der saudische Ölminister Khalid al-Falih sagte, das Königreich habe den Ölhahn weiter aufgedreht und produziere seit Anfang Oktober 10,70 Millionen Fass am Tag. Der bisherige Rekord in der saudischen Ölförderun­g wurde im November 2016 mit einer Tagesprodu­ktion von 10,72 Millionen Fass verzeichne­t.

Nicht nur Saudi-Arabien, auch Russland hat nach Informatio­nen der Nachrichte­nagentur Reuters zugesicher­t, sein Ölangebot zu erhöhen. Damit soll der Ausfall iranischer Öllieferun­gen ausgeglich­en werden. Beobachter bezweifeln jedoch, dass die Ölpreise kurzfristi­g wieder Richtung 70 Dollar sinken werden.

Fragezeich­en hängen nicht nur über dem Iran; auch die Situation in Venezuela, einem Gründungsm­itglied der Opec, und Libyen ist nicht dazu angetan, die Spannung am Ölmarkt zu verringern. (stro)

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