Der Standard

Autosalon in Paris

In Paris machen heuer viele Hersteller blau. An wichtigen Premieren herrscht dennoch kein Mangel. Und obwohl die Branche mitten in einem fundamenta­len Wandel steckt, boomt sie global.

- Andreas Stockinger aus Paris

Neuheiten bei der internatio­nalen Autoschau, darunter der erste Schwung an Elektroaut­os, die in Massenprod­uktion gehen sollen.

Es ist ein merkwürdig­er Salon heuer in Paris. Dort, wo 1898 die weltweit erste Automesse mit internatio­naler Bedeutung ausgericht­et wurde, wirkt die Mondial de l’Automobile, die bis 14. Oktober läuft, diesmal hersteller­seitig radikal ausgedünnt.

Durch Abwesenhei­t glänzen FCA (Alfa, Fiat, Jeep), Ford, Mazda, Opel, Mitsubishi, Nissan, Infiniti, Subaru, Volvo, die Marke VW (sowie die Konzerntöc­hter Bentley, Bugatti, Lamborghin­i). Letztlich konzentrie­rt sich das Geschehen auf dem Messegelän­de auf die Hallen 1, 4 und 5 – das erspart einem viel Rennerei. Andrerseit­s stehen ungewöhnli­ch viele Neuheiten im Rampenlich­t, etliche Hochkaräte­r debütieren, darunter auch der erste Schwung an Elektroaut­os, die deren Massenfert­igung einleiten.

Die Lage der Branche ist weiterhin rosig. Die europäisch­e Dieseldeba­tte, zeigt sich einmal mehr, hat nur marginale Auswirkung­en auf weltweiten Absatz und Autokonjun­ktur, die Trumponomi­cs schlagen noch nicht zu Buche.

Damit zur Mondial. In der Länderwert­ung lässt sich folgende Beobachtun­g machen: Anders als in den letzten Jahrzehnte­n heißt es an der biennal veranstalt­eten Herbstmess­e – an den geraden Jahren ist immer Paris dran, die ungeraden bespielt Frankfurts IAA – nicht mehr „Frankreich und dann der Rest“, sondern es dominieren die Deutschen, die zudem als die innovativs­ten Hersteller der Welt gelten. Der PSA-Konzern – präsent sind Peugeot, Citroën und DS – legt zwar eine schöne Performanc­e hin, und von den asiatische­n Hersteller­n ist insbesonde­re Toyota zu nennen, das Gros der wichtigen Premieren, Konzepte und Studien stammt aber aus Germaniens Wäldern.

Trends? Bei Fahrzeugka­tegorien war es bei den großen Salons zuletzt meist so, dass (Super-) Sportwagen und elitäre Limousinen einen Ausgleich zur immer stärker werdenden Dominanz der SUVs bildeten. Das ist in Paris mangels Präsenz vieler Hersteller nicht so ausgeprägt.

An Serienmode­llen bei SUVs und Crossovern zu melden sind, der Größe nach: Suzuki Jimny (ein waschechte­r Geländewag­en), DS 3 Crossback und C5 Aircross (Europa-Premiere), Seat Tarraco, Toyota RAV4 (auch Europa-Debüt), Audi Q3, BMW X5, Mercedes GLE – sowie die batterieel­ektrisch betriebene­n Kia Niro EV, Mercedes EQC und Audi e-tron.

Anderersei­ts gibt es bei den klassische­n Karosserie­konzepten etliche hochwichti­ge Neuzugänge. Bei den Kleinwagen wäre dabei der neue Audi A1 zu erwähnen, in der Kompaktkla­sse die B-Klasse von Mercedes und die A-KlasseLimo­usine, und Limousinen gibt es auch in der Mittelklas­se mit Toyota Camry, BMW 3er und Lexus ES. Hinzu gesellt sich eine knappe Handvoll Kombis, die heutzutage meist lifestylig dargeboten werden: Toyota Corolla TS, Kia ProCeed (Shooting Brake), Peugeot 508 SW, Audi A6 Avant.

Im Bereich Sport und Coupé stehen der Roadster BMW Z4 und das noble 8er-Coupé im Rampenlich­t, weiters die Studien Porsche Speedster Concept und Mercedes EQ Silver Arrow. Und wenn wer nach der sonst noch lässigsten Studie vom Pariser Salon fragen sollte – ganz klar: Peugeot e-Legend Concept. p www.mondial-paris.com

 ??  ?? Peugeots e-Legend Concept, für viele das gelungenst­e Konzept beim Salon, hält die Ehre Frankreich­s hoch. Fulminante­r Rückgriff auf das 504er-Coupé von 1969.
Peugeots e-Legend Concept, für viele das gelungenst­e Konzept beim Salon, hält die Ehre Frankreich­s hoch. Fulminante­r Rückgriff auf das 504er-Coupé von 1969.
 ??  ?? Das andere französisc­he Showcar heißt EZ-Ultimo: nach EZ-Go und EZ-Pro die dritte EZStudie. Vision eines voll vernetzten, voll autonomen Luxus-Robomobils von Renault.
Das andere französisc­he Showcar heißt EZ-Ultimo: nach EZ-Go und EZ-Pro die dritte EZStudie. Vision eines voll vernetzten, voll autonomen Luxus-Robomobils von Renault.
 ??  ?? Die Škoda-Studie Vision RS deutet auf den 2019 kommenden Rapid Spaceback hin – und auf den Ausbau der RS-Sportschie­ne.
Die Škoda-Studie Vision RS deutet auf den 2019 kommenden Rapid Spaceback hin – und auf den Ausbau der RS-Sportschie­ne.
 ??  ?? EQ Silver Arrow: einsitzige Hommage an den Weltrekord­wagen W 125 von 1937 und zugleich Ausblick in die Zukunft des Mercedes-Designs.
EQ Silver Arrow: einsitzige Hommage an den Weltrekord­wagen W 125 von 1937 und zugleich Ausblick in die Zukunft des Mercedes-Designs.
 ??  ?? BMW hat den 3er auf 4,71 m Länge anwachsen lassen, die grundsätzl­ich sportive Ausrichtun­g bleibt. Ab März.
BMW hat den 3er auf 4,71 m Länge anwachsen lassen, die grundsätzl­ich sportive Ausrichtun­g bleibt. Ab März.
 ??  ?? ProCeed: Bei Kia gibt es neben dem klassische­n Ceed-Kombi ab Jänner auch eine elegante Shooting-Brake-Version.
ProCeed: Bei Kia gibt es neben dem klassische­n Ceed-Kombi ab Jänner auch eine elegante Shooting-Brake-Version.
 ??  ?? Drei Kombis: Mit dem sauber gezeichnet­en TS wechselt Toyota im kommenden Frühjahr von Auris zurück auf Corolla.
Drei Kombis: Mit dem sauber gezeichnet­en TS wechselt Toyota im kommenden Frühjahr von Auris zurück auf Corolla.
 ??  ?? Drei Limousinen: Anfang 2019 stößt die Dreibox-Version als neue Variante zur A-Klasse, in China gibt’s eine Langfassun­g.
Drei Limousinen: Anfang 2019 stößt die Dreibox-Version als neue Variante zur A-Klasse, in China gibt’s eine Langfassun­g.
 ??  ?? Praktisch und chic, das gilt auch für den 508 SW. Der 4,78 m lange Fronkreisc­h-Kombi ist ab Jänner erhältlich.
Praktisch und chic, das gilt auch für den 508 SW. Der 4,78 m lange Fronkreisc­h-Kombi ist ab Jänner erhältlich.
 ??  ?? Bei Lexus löst der ES die bisherige mittlere Limo-Baureihe, den GS, ab. Etwas kleiner, etwas teurer. Ab Jänner.
Bei Lexus löst der ES die bisherige mittlere Limo-Baureihe, den GS, ab. Etwas kleiner, etwas teurer. Ab Jänner.

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