Eurofighter-Lobbyistin kannte Vector nicht
Keglevich-Lauringer nur noch Beobachterin
Wien – Im U-Ausschuss rund um die Eurofighter hat sich die langjährige EADS-Beraterin Karin Keglevich-Lauringer am Donnerstag unwissend über das Briefkastennetzwerk Vector Aerospace gezeigt. Hintergrund: Über Vector sollen Provisionen in Millionenhöhe verteilt worden sein.
Keglevich-Lauringer, die seit 2003 für EADS, heute Airbus, arbeitet, will Vector nur aus der Zeitung kennen. Dazu gab die Lobbyistin, die nach der Typenentscheidung pro Eurofighter in Österreich eine Technologieplattform für Gegengeschäfte geleitet hat, an, nichts über weitere Firmen, die mit der Abwicklung von Gegengeschäften befasst waren, gewusst zu haben.
Ihr Job sei es vielmehr gewesen, über die Technologieplattform Forschung und Entwicklung nach Österreich zu bringen. Seit 2009 beschränke sich ihr Vertrag mit Eurofighter „auf mediale Aspekte“. Sie beobachte die medialen Meldungen und die politische Szene und übermittle das nach Deutschland. Dort überlege man, ob Schritte notwendig seien. „Ich bin Marktbeobachterin“, erklärte Keglevich-Lauringer dazu.
Ausführlich wurde die Beraterin zu ihrem Verdienst bei EADS (heute: Airbus) befragt. Dazu sagte sie aus, zunächst mit EADS einen jährlichen Vertrag von rund 100.000 Euro gehabt zu haben. Abgerechnet habe sie monatlich. Später habe man die Summe mit je 5000 monatlich zwischen Eurofighter und der Euro Business Development GmbH, die von EADS mit der Anbahnung und Vermittlung von Gegengeschäften in Österreich beauftragt worden war, geteilt. Mittlerweile bekomme sie 2500 Euro monatlich von Eurofighter. Außerdem gab KeglevichLauringer an, keine Wahrnehmungen über unrechtmäßige Gegengeschäfte und Zahlungsflüsse an Politiker zu haben. (red, APA)