Der Standard

Strengeres Hundegeset­z

- Kim Son Hoang

Mit Maulkorbpf­licht für Hunde und einer Promillegr­enze für ihre Halter reagiert Wien auf jüngste Vorfälle.

Eineinhalb Jahre lang wurde am UN-Migrations­pakt gefeilt, stets mit Österreich am Verhandlun­gstisch. Es ging vor allem darum, in das globale Phänomen namens Migration erstmals ein wenig Ordnung zu bringen. Das Ergebnis ist ambitionie­rt, weil bisher tatsächlic­h fast alle der 193 UN-Mitgliedss­taaten bei diesem heiklen Thema an Bord geblieben sind, aber auch enttäusche­nd, weil die Formulieru­ngen oft oberflächl­ich wurden.

Nun wird der Pakt – nach den USA, nach Ungarn und nach Polen – auch von Österreich­s Regierung zu einer Bedrohung der nationalen Souveränit­ät hochstilis­iert, zu einem Dokument, das Migranten keine Grenzen mehr setzt. Das ist natürlich Unsinn: Selbst Befürworte­r des Abkommens gestehen, dass es vorwiegend Symbolchar­akter besitzt. Auch dass die Regierung plant, einen völkerrech­tlich verbindlic­hen Vorbehalt bei jenen Punkten abzugeben, die sie ablehnt, beweist die Absurdität dieser Causa. Denn in den Pakt wurde bereits der Passus hineinrekl­amiert, dass er keine völkerrech­tliche Verbindlic­hkeit hat.

Doch Rationalit­ät spielt beim Thema Flüchtling­e und Migranten keine Rolle mehr. Es geht der Regierung nur darum, den Hardliner zu spielen, Ängste zu schüren, Xenophobie und Rassismus in der Gesellscha­ft zu fördern. Das ist mittlerwei­le kein Geheimnis mehr. Erschrecke­nd ist trotzdem jedes Mal, wie sehr sie dafür auf den internatio­nalen Ruf Österreich­s pfeift.

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