Klagenfurter Politik überlegt Beißkorbpflicht für Hunde
Eine Arbeitsgruppe der Stadt erstellt bis November Richtlinien für „gefährliche Hunderassen“
Klagenfurt – Es ist evident: Die Zahl jener, die durch Hundebisse verletzt wurden und deshalb in einem Spital versorgt werden mussten, ist in den letzten Jahren wieder deutlich gestiegen.
2015 notierte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) – zu deren Agenden auch die Haushalt-, Sport- und Freizeitsicherheit zählen – rund 3000 Verletzte, im folgenden Jahr waren es 3100. Im Laufe des letzten Jahres registrierte das KfV bereits 3600 durch Hundebisse Verletzte. Knapp 17 Prozent der Patienten waren jünger als 14 Jahre.
Diese Statistik und die jüngsten schweren und in einem Fall tödlichen Vorfälle hat die Politik in Klagenfurt nun veranlasst, eine Beißkorbpflicht für einige Hunde- rassen zu erlassen. Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) stellte dieser Tage im Stadtsenat einen entsprechenden Antrag. Eine Arbeitsgruppe, der auch der Tierschutzbeauftragte des Landes angehören wird, wird neue Richtlinien für die Hundehaltung erstellen.
Dabei soll sowohl eine Beißkorbpflicht für „gefährliche Hun- derassen“angedacht werden wie auch ein Verbot gewisser Hunderassen. „Es muss eine Unterscheidung zwischen gefährlichen Hunderassen und ungefährlichen geben“, sagte Mathiaschitz und erinnerte daran, dass in einigen europäischen Ländern bereits Listen „gefährlicher Rassen“wie etwa Staffordshire- und Pitbull-Terrier vorlägen. In Norwegen und Groß- britannien sei zudem der Import derartiger Rassen bereits verboten. „Wir wollen uns jetzt die Praxis dieser Länder genau anschauen“, sagte Mathiaschitz.
Die Klagenfurter Verordnung einer Beißkorbpflicht oder gar ein Verbot sollen noch in diesem Jahr beschlossen werden. Derzeit gilt in Klagenfurt eine Leinenpflicht für alle Hunderassen. (mue)