Der Standard

Blaulicht für Tesla-Fahrer

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Sicher könnte man jetzt in einer zu Recht teuren Studie ausrechnen, ab welcher Menge an Elektroaut­os die Busse im Stau stecken, wenn Elektroaut­os die Busspur benützen dürfen. Die kann man sich aber gleich ersparen, weil es längst praktische Erfahrunge­n dazu gibt. In Oslo etwa stehen die Busse gemeinsam in einem Stau mit vorwiegend luxuriösen Elektromob­ilen, weil solche Fahrzeuge dort die Busspur benützen dürfen.

Unbeeindru­ckt davon will nun unsere Regierung erzwingen, ihr voran der Verkehrsmi­nister, die Busspur für Elektrofah­rzeuge freizugebe­n. Das umwelttech­nisch äußerst sinnvolle Privileg des gemeinen Volkes, im Autobus an stehenden Kolonnen vorbeizura­uschen, wird abgeschaff­t.

Schauplatz­wechsel: Lufthunder­ter. Hier werden Elektroaut­os von der Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung ausgenomme­n. Verkehrsor­ganisatori­scher Schwachsin­n, aber rechtzeiti­g, um den ehrgeizige­n Fahrern von frisch auf den Markt gekommenen elektrisch­en Jaguars (I-Pace), Mercedesse­n (EQC) und Audis (e-tron) ein Überholpri­vileg zu erteilen, eine Art Blaulicht für Umweltzone­n. Ist ja ähnlich wie damals, als ein Verkehrsmi­nister, dem Österreich bald darauf zu klein wurde, für sich ein eigenes Blaulicht forderte.

Schauplatz­wechsel: help.gv.at, die Informatio­nsplattfor­m für österreich­ische Staatsbürg­er und -bürgerinne­n. Rubrik „Elektroaut­os und E-Mobilität – Förderunge­n und weiterführ­ende Links“. Keinerlei Hinweis auf eine Nachfolger­egelung zur mit Jahresende auslaufend­en Förderung von Elektroaut­os. So läuft der Hase. (rs)

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