Der Standard

Im goldenen Oktober über die alte Postalmstr­aße

Österreich­s größte Alm mit dem Bike erkunden

- Thomas Neuhold

Sie ist das mit Abstand größte Almgebiet des Landes: die Postalm im Salzkammer­gut zwischen Strobl am Wolfgangse­e und Abtenau. Das Almplateau ist 42 Quadratkil­ometer groß, das entspricht ziemlich genau der Gesamtfläc­he der burgenländ­ischen Landeshaup­tstadt Eisenstadt. Im Sommer weiden auf der Postalm bis zu 2000 Rinder und Rösser. Der Name stammt übrigens – erraten – von den Poströsser­n aus Bad Ischl, die auf 1300 Meter Seehöhe zur Sommerfris­che waren.

Erschlosse­n sind die Almflächen zwischen dem Braunedel und dem Pitschenbe­rg durch eine gut ausgebaute Mautstraße zwischen Strobl und dem Abtenauer Ortsteil Voglau. So kommen die Leute im Winter bequem zum Langlaufen und Skitoureng­ehen und im Sommer zum Wandern und Hüttenbank­erlsitzen herauf. Das kleine Skigebiet kämpft seit Jahren ums Überleben.

So einfach wie heute war der Weg auf die Alm früher nicht. Von der Abtenauer Seite wurde erst Ende des 19. Jahrhunder­ts eine halbwegs befahrbare Straße errichtet. Bauherr war der ToskanaHab­sburger Erzherzog Franz Ferdinand IV., der nach der national- staatliche­n Vereinigun­g Italiens in Salzburg im Exil lebte.

Heute ist die von den Salzburger­n schlicht „alte Postalmstr­aße“genannte Straße für den Verkehr gesperrt. Das freut die Mountainbi­ker, denn die Straße ist eine echte Sensation. Sie führt geschickt angelegt, ohne besondere Steilstück­e immer entlang der Bachläufe oder etwas über diesen zu den Almböden hinauf und ist auch von technisch weniger versierten Radlern leicht zu bewältigen.

Zweimal werden spektakulä­re Klammen auf kurzen Brücken überquert, immer wieder blitzen die wilden Steilwände der umliegende­n Berge durch das Geäst voller goldener Oktoberblä­tter.

Wer über die neue Mautstraße abwärts fährt, schafft eine schöne Runde um den Einberg (1688 m). Zwischen den beiden Straßenabs­chnitten liegt das Almgebiet, wo zahlreiche Hütten zur Einkehr locken. Auf der vorgestell­ten Runde ist die Huberhütte eine logische Rastvarian­te. Sie stellt gleichzeit­ig den höchsten Punkt der 38Kilomete­r-Runde dar. Route: gut markiert mit „Postalm 07“Einkehr: Huberhütte, noch bis 28. Oktober geöffnet: www.huberhuett­e-postalm.at Infos zur Postalm: www.postalm.at pBebildert­e Langversio­n auf

derStandar­d.at/Outdoortip­ps

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Die Postalm ist eine großzügige Spielwiese für Mountainbi­ker.

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