Der Standard

US-Banken scheffeln Milliarden

Ein um 25 Prozent besseres Ergebnis bei JPMorgan, zwölf Prozent mehr bei Citigroup und ein Drittel mehr Gewinn bei Wells Fargo – von den Gewinnen amerikanis­cher Bankinstit­ute können viele Geldhäuser in Europa nur träumen.

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Die US-Steuerrefo­rm und die brummende Konjunktur lassen bei den großen amerikanis­chen Geldhäuser­n die Kassen klingeln. Die größte US-Bank JPMorgan steigerte ihren Gewinn im dritten Quartal um ein Viertel auf 8,4 Milliarden Dollar, die Citigroup verdiente mit 4,6 Milliarden Dollar zwölf Prozent mehr, Wells Fargo mit 5,45 Milliarden Dollar sogar um ein Drittel mehr.

Doch die Angst vor einem Konjunktur­einbruch wird auch wegen der Handelsstr­eitigkeite­n größer. Die Wirtschaft sei zwar stark, doch „überall fliegen uns die geopolitis­chen Unsicherhe­iten um die Ohren“, sagte JPMorgan-Chef Jamie Dimon. Sorgen bereitet ihm zudem die Inflation.

Die US-Notenbank Fed hat zum Missfallen von US-Präsident Donald Trump den Leitzins 2018 schon dreimal angehoben, um eine Überhitzun­g der Wirtschaft zu verhindern und die Teuerung im Griff zu halten. Aktuell liegt der Leitzins in den USA auf dem Niveau von 2,00 bis 2,25 Prozent.

Der Zinsübersc­huss der Banken steigt, die Belastunge­n durch faule Kredite sinken. Zudem profitiere­n die Institute von Trumps Steuerrefo­rm, durch die die Körperscha­ftssteuer zu Jahresbegi­nn von 35 Prozent auf 21 Prozent gesunken ist. Die drei Großbanken eröffneten den Bilanzreig­en der US-Geldhäuser.

Von den Zahlen der US-Konkurrenz können viele europäisch­e Banken nur träumen, die gegenüber den Wall-Street-Häusern immer weiter ins Hintertref­fen geraten. Bei der krisengebe­utelten Deutschen Bank erwarten Analysten im Schnitt für das dritte Quartal einen Nettogewin­n von rund 150 Millionen Euro. (Reuters)

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