Postpubertär

Das Junge Theater feiert seinen 20. Geburtstag

Linz – Mit dem 20. Geburtstag ist die Pubertät vorbei, die Schwelle zum Erwachsenenleben erreicht. Dort steht nun auch das Junge Theater Linz, das dieses Jahr sein 20-Jahr-Jubiläum feiert. Seinem jungen Publikum bleibt es aber auch in dieser Spielzeit mit einem bunten Reigen an Kinderbuchklassikern, ungewöhnlichem Jugendtheater und Stücken für die Kleinsten treu – und räumt nebenher mit einem Vorurteil auf.

Hörbücher gelten bei Kindern und Jugendlichen eher als einschläfernd. Das Junge Theater Linz bringt nun eine eigene Version eines Klassikers auf die Bühne: den Roman Krieg der Welten von H. G. Wells. Die Geschichte der Marsianer, gekommen, um die Erde zu erobern, wurde schon in den 1930er-Jahren von Orson Welles als Hörbuch im Radio gespielt – und führte angeblich zu einer Massenpanik. In Wahrheit handelt es sich dabei wohl eher um einen medial aufgebauschten Mythos. Genau das ist Thema des Abends: Woran glauben wir? Oder vielmehr: Woran möchten wir glauben? Wie gehen Medien mit Fakt und Fiktion um? Das szenische Live-Hörspiel haucht der Dystopie durch Geräusche und Musik neues Leben ein.

Für die Kleinen ab fünf Jahren inszeniert Susanne Schwab eine bekannte Geschichte: Noah und der große Regen. Wie alle anderen Stücke kann auch dieses mit Schulklassen besucht, vorbereitet und nachbesprochen werden. Die theaterpädagogischen Angebote beinhalten zudem Theaterführungen, Spielklubs, einen Schreibwettbewerb und Workshops. Frerk, du Zwerg! von Finn-Ole Heinrich ist das Stück zum gleichnamigen beliebten Kinderbuch, das im November Premiere feiert: Frerk ist ein Außenseiter, der unerwartete Begleiter in Form kleiner Kreaturen findet.

Für alle Altersgruppen ist etwas dabei: Peterchens Mondfahrt wird den ganz Kleinen vom abendlichen Vorlesen bekannt sein, Der Zauberer von Oz den Älteren. Die Dramatisierung von Jonathan Safran Foers Roman Extrem laut und unglaublich nah spricht Jugendliche wie Erwachsene an. Ein Symposium zum Thema Theater und Schule inklusive Premierenbesuchen am 12. und 13. Oktober wendet sich vor allem an Letztere – Teenager sind zu den Stücken aber willkommen. p www.landestheater-linz.at/uhof