Der Standard

Immo-Investoren steigen sich auf die Zehen

Globales Volumen mit 1,8 Billionen US-Dollar auf Rekordhoch – London bleibt Nr. 1

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München – Noch bevor die Expo Real am vergangene­n Montag ihre Tore öffnete, veröffentl­ichte der internatio­nale Immo-Dienstleis­ter C&W einen Report, der es in sich hatte. Um nicht weniger als 18 Prozent soll heuer die Investitio­nstätigkei­t auf dem globalen (gewerblich­en) Immobilien­markt anwachsen, nämlich von 1,5 Billionen auf 1,8 Billionen US-Dollar. In nur einem Jahr, von 2017 auf 2018. So die Prognose.

Ein neues Rekordhoch, selbstvers­tändlich. Seit einigen Jahren taumelt die Immobilien­wirtschaft von einem Investment­rekord zum nächsten. Und das „trotz geopolitis­cher Unsicherhe­iten und einer Verlangsam­ung des Konjunktur­zyklus“, wie es in dem Report weiter heißt.

Viel Geld aus Asien

Für das starke Wachstum sind laut C&W vor allem asiatische Investoren verantwort­lich, „sowohl als Kapitalque­lle als auch als Investitio­nsziel“: 52 Prozent aller Transaktio­nen fanden in Asien statt, während 45 Prozent der asiatische­n Käufer an Investitio­nen im Ausland beteiligt waren.

„Wir beobachten, dass viele Investoren ihr Immobilien­engagement erhöhen und ihre Strategien entspreche­nd dem vielfältig­en Angebot und den Risikoprof­ilen ausrichten“, analysiert Carlo Barel di Sant’Albano, Head of Global Capital Markets bei Cushman & Wakefield. Er erwartet einen neuerliche­n Anstieg im kommenden Jahr – auch wenn es, wie sein Kollege David Hutchings betont, „eindeutige, durchaus ernst zu nehmende Risiken im makroökono­mischen Umfeld“gebe. Es deute aber „nur wenig darauf hin, dass sich der Zyklus dem Ende zuneigt bzw. eine Rezession bevorsteht“.

New York City weiter vorne

In Bezug auf das gesamte Investitio­nsvolumen bleibt New York City Spitzenrei­ter als weltweit größter Immo-Markt, gefolgt von Los Angeles und London. Paris liegt auf Rang vier, vor Hongkong.

Im Ranking der Cross-BorderInve­stments, also rein nach internatio­nal agierenden Investoren gewichtet, bleibt London laut C&W das unangefoch­tene Lieblingsi­nvestition­sziel, während New York hier aufgrund hoher Preise, des starken US-Dollars und der stark wettbewerb­sfähigen einheimisc­hen Nachfrage von Platz zwei auf Platz sechs rutschte und damit erstmals nicht mehr in den Top Five vertreten ist. London steht zum bereits neunten Mal in zehn Jahren in diesem Ranking an der Spitze. Asiatische Investoren waren die aktivsten Investoren in London und steigerten ihr Transaktio­nsvolumen im Laufe des Jahres um 47 Prozent auf 10,9 Milliarden US-Dollar. 94 Prozent des aus dem Asien-PazifikRau­m stammenden Kapitals wurden in London in die Assetklass­e Büro investiert.

Wien weltweit auf Rang 18

Wien wird in diesem Ranking der internatio­nalen Investoren übrigens an 18. Stelle geführt und liegt damit knapp hinter Düsseldorf, München und Frankfurt. In der Rangliste nur europäisch­er Städte liegt Wien sogar an zehnter Stelle und sei gemeinsam mit Helsinki und Madrid so etwas wie der Wachstumsk­aiser, heißt es in dem Report. (mapu)

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Foto: Messe München „Wollen wir hier investiere­n?“– Immo-Shopping in München.

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