Saloon der Vielfalt
WILDER WESTEN IN „ GUTEN MORGEN ÖSTERREICH“
Von Meggehofen geht es bald nach Hohenzell, um hernach in Geboltskirchen aufzuwachen, wo es nach Erkundung lokaler Bräuche – für die fleißigen Frühaufsteher von Guten Morgen Österreich – weitergeht durch Oberaustria. Ried im Innkreis wird dann schließlich zu jenem Ort, an dem die Wochentour freitags ihr glanzvolles Finale erlebt.
Aber stopp. Davor parkt der ORF-TV-Bus in Haag am Hausruck. Auch hier ist die Vielfalt des Landes zu entdecken – die schier unendliche: Es sind zwar keine Wüste und keine Prärie mit Bisons zu sehen, durch welche die stolzen Erben von John Wayne reiten. Wir sind im Voralpenland. Es sind Gondel-Railjet und Sommerrodelbahn, die Kurzweil bieten.
Das allerdings ficht ein Beispiel der oberösterreichischen Vielfalt nicht an, die traditionsreichen Countryfreunde Haag. Sie holen sich in ihrem Ghost City Saloon den Wilden Westen in die warme Holzstube, vor welcher der coole Cowboy in seinem Schaukelstuhl schon mal die Stiefel samt Füßen hochlagert. Guten Morgen Österreich bring ihn nahe: Der Welt da draußen entzieht sich der Westernheld durch einen tief in die Stirn gedrückten Hut. Er genügt sich selbst.
Gottlob nicht immer. Er gibt auch Konzerte, Festivals, und auch Indianer dürfen an den Events teilhaben, für die der Ghost City Saloon seit vielen Jahren steht. Es geht hier wohl auch um ein Lebensgefühl, das gelebt werden will, wie es Vizekanzler Strache sagen würde. Jenes eben, das wir aus wilden Western kennen.
Ja, das Morgenformat lässt immer wieder staunen, bringt versteckte Vielfalt ans Licht der Morgenwelt. Es möge bitte nicht nachlassen in seinem Kolumbus-artigen Bemühen. pderStandard. at/TV-Tagebuch